Insgesamt 34 Prozent weniger Drogendelikte angezeigt

Ein Jahr Cannabis-Teillegalisierung in Deutschland

Dienstag, 01. April 2025 | 14:01 Uhr

Von: APA/AFP

Die Teillegalisierung von Cannabis in Deutschland vor genau einem Jahr hat für einen starken Rückgang der erfassten Rauschgiftdelikte bei unseren Nachbarn gesorgt. Die Zahl der Fälle sank 2024 im Vergleich mit dem Vorjahr um 34,2 Prozent auf 228.104, wie die Zeitung “Welt” am Dienstag im Voraus aus der Polizeilichen Kriminalstatistik zitierte. Einen erheblichen Rückgang gab es demnach auch bei Heroin mit einem Minus von 14,8 Prozent auf 8.634 Fälle.

Mehr registrierte Fälle als im Jahr zuvor wurden 2024 demnach hingegen bei Kokain und Crack mit einem Anstieg von 4,8 Prozent (38.671 Fälle), bei Methamphetamin mit plus sechs Prozent (11.070 Fälle) und bei LSD mit plus 32,6 Prozent (1.073 Fälle) registriert.

Gesamtzahl aller Straftaten gesunken

Am Mittwoch will Innenministerin Nancy Faeser (SPD) die Polizeiliche Kriminalstatistik für 2024 vorstellen. Die Statistik sieht bei Kokain und Crack deren “hohe Verfügbarkeit” in Deutschland und Europa als Grund für die Zunahme. Kokain habe sich längst in allen Gesellschaftsschichten als “Lifestyledroge” etabliert. Weil es deutlich weniger Cannabis-Fälle gibt, nahm laut “Welt” auch die Gesamtzahl der Straftaten in Deutschland um 1,7 Prozent auf 5,837 Millionen ab.

Das Gesetz der damaligen Regierung von SPD, Grünen und FDP zur Teillegalisierung von Cannabis in Deutschland war am 1. April 2024 in Kraft getreten. Besitz und kontrollierter Anbau zum privaten Gebrauch sind seither erlaubt, allerdings mit Einschränkungen. In den derzeitigen Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD ist das Thema strittig. Vor allem die CSU dringt auf eine strikte Antidrogenpolitik.

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