Kritik an Trump nach Kursrally: Insiderhandel-Vorwürfe nach Zoll-Pause

Ein Mann und sein Social-Media-Account

Donnerstag, 10. April 2025 | 15:21 Uhr

Von: luk

Washington – US-Präsident Donald Trump sieht sich nach einem auffälligen Social-Media-Post und einem überraschenden Kurswechsel in der Handelspolitik mit Vorwürfen des Insiderhandels konfrontiert. Nur wenige Stunden vor einer drastischen Wende bei geplanten Importzöllen hatte Trump über seine Plattform Truth Social erklärt:

Jetzt ist ein großartiger Zeitpunkt, um zu kaufen!!! DJT.

Weniger als vier Stunden später kündigte er eine 90-tägige Pause bei den angekündigten neuen Handelszöllen auf Importe aus fast allen Ländern – mit Ausnahme Chinas – an. Die Märkte reagierten prompt: Der US-Leitindex S&P 500 stieg um mehr als neun Prozent, der technologielastige Nasdaq legte sogar über zwölf  Prozent zu. Auch internationale Börsen zogen nach, darunter Japans Nikkei (+9  Prozent) und der Londoner FTSE 100 (+4  Prozent). In Europa eröffneten die Börsen am Donnerstag ebenfalls in Euphorie.

Brisant: Die Initialen „DJT“, mit denen Trump seinen Post signierte, entsprechen dem Börsenticker der Trump Media & Technology Group, dem Unternehmen hinter Truth Social. Die Aktie schoss im Tagesverlauf um 22  Prozent nach oben. Das Vermögen von Trump schwoll damit innerhalb kürzester Zeit an.

Demokratische Politiker sprechen nun von möglicher Marktmanipulation und fordern Aufklärung. Der Senator Adam Schiff erklärte: „Diese ständigen politischen Richtungswechsel bieten gefährliche Chancen für Insiderhandel.“ Auch Senator Chris Murphy und die Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez äußerten scharfe Kritik. Letztere forderte, alle Kongressmitglieder müssten ihre jüngsten Aktienkäufe offenlegen.

Trump selbst sagte auf Nachfrage, die Entscheidung zur Zollpause sei „im Laufe des heutigen Morgens“ gefallen. Das Weiße Haus hingegen betonte, der Schritt sei Teil einer länger geplanten Strategie gewesen. Trumps Pressesprecherin Karoline Leavitt sprach von der „Kunst des Dealens“.

Unabhängig davon bleibt China im Fokus von Trumps Handelspolitik: Die Strafzölle auf chinesische Importe wurden auf 125 Prozent erhöht.

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