Kommentar zu den EU-Wahlen

Ein Privileg

Dienstag, 28. Mai 2024 | 01:45 Uhr

Von: mk

Bozen – Reichsbürger, Kalifat-Anhänger, Verschwörungstheoretiker und Antisemiten sind auf den Vormarsch. Trotz der Unterschiede, die all diese Strömungen aufweisen, gibt es eine Gemeinsamkeit: die Faszination für autoritäre Regime.

Während Diktaturen wie Russland und China sich in Konkurrenz zu westlichen Staaten sehen, droht der Extremismus die Demokratie von innen auszuhöhlen. Trollfabriken, Spione und Schläfer, die im Verborgenen agieren, befeuern diese Entwicklungen.

Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat in einem flammenden Plädoyer in Dresden eindringlich vor Extremismen und vor allem vor Rechtsextremismus gewarnt. Demokratie und Freiheit seien allen als selbstverständlich erschienen – vor allem nach dem Berliner Mauerfall.

Doch die individuellen und politischen Freiheiten, die Europa bietet, sind nicht vom Himmel gefallen und sie sind nicht unumstößlich. Das zeigt nicht nur der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, sondern auch die Situation in Ungarn.

Auch wir Bürger können die politische Freiheit Europas verteidigen – etwa indem wir am 8. und 9. Juni 2024 zur Urne schreiten und uns an den Europawahlen beteiligen. Das Wahlrecht ist nicht nur ein Grundrecht, sondern ein Privileg, das Ausdruck unserer Freiheit ist. Das sollte uns allen bewusst sein.

Bezirk: Bozen