Von: mk
Dorf Tirol – Am heutigen Sonntag wurden die Verdienstkreuze des Landes Tirol vergeben. Die Verleihung der Auszeichnung findet auf Schloss Tirol. Das letzte Mal geschah dies vor vier Jahren. Insgesamt 43 Verdienstkreuze werden an Süd-, Nord- und Osttiroler überreicht. Südtirol ist mit neun Geehrten vertreten. Erstmals werden auch ein Lebensretter und das Junge Ehrenamt in Südtirol ausgezeichnet, berichtete das Tagblatt Dolomiten am Samstag.
Mit dem Verdienstkreuz wird seit über 50 Jahren beispielhaftes öffentliches Wirken zum Wohle Tirols ausgezeichnet. Verliehen werden die Verdienstkreuze von den beiden Landeshauptmännern Arno Kompatscher und Günther Platter. Geehrt werden insgesamt 32 Männer und elf Frauen, bei den Südtirolern handelt es sich um fünf Männer und vier Frauen.
Die Südtiroler Geehrten sind: Ralf Dejaco aus Brixen (Verdienste um den Sport), Agnes Egger Andergassen aus Bozen (Tracht in Südtirol), Nikolaus Fischnaller aus Bozen (Sozialwesen, insbesondere für Blinde und Sehbehinderte), Univ.-Prof. Ulrike Kindl aus Partschins (Kultur), Maria Mayr Kusstatscher aus Villanders (Sozialwesen), Günter Plaikner aus Vintl (Sozialwesen und Kirche), Toni Preindl aus Brixen (Bergrettung), Ida Rabensteiner Psaier aus Natz-Schabs (Sozialwesen) und Herbert Thaler aus Sand in Taufers (Feuerwehrwesen).
Lebensretter Rachid Zaroual ausgezeichnet
Im Rahmen des Festakts auf Schloss Tirol wurden heuer erstmals in Südtirol auch eine Verdiensturkunde an einen Lebensretter vergeben. Landeshauptmann Kompatscher überreichte sie an Rachid Zaroual, der vor einem Jahr, und zwar am 6. Oktober 2015, in Bozen eine Frau aus dem Eisack gerettet hat. Als Zaroual am 6. Oktober 2015 auf Arbeitssuche ging, bemerkte er bei der Rombrücke eine Gruppe aufgeregter Frauen, die um Hilfe riefen. Zuerst dachte er, ein Hund sei in die Talfer gestürzt. Doch es war eine ältere Frau, deren Arm aus dem Wasser ragte. Die Wellen schwappten über sie hinweg. Ihre Jacke war bereits mit Wasser vollgesogen. Alleine hätte sie keine Chance gehabt. Ohne zu zögern, sprang der 32-Jährige in den Fluss und brachte sie sicher ans Ufer. Raichid Zaroual wurde am 28. Mai 1984 in Marrakesh in Marokko geboren; 2014 wanderte er nach Italien aus, wo er im Rahmen des Projektes “Alba” des Vereins “La strada – Der Weg” arbeitet. Mit der Lebensrettungsurkunde sollen auch künftig in Südtirol – so wie es im Nachbarland Tirol schon seit langem geschieht – Personen ausgezeichnet werden, die in einer gefährlichen, lebensbedrohenden Situation Beistand geleistet haben.
Junge Menschen im Ehrenamt
Ganz neu hingegen sind die Auszeichnungen für das Junge Ehrenamt, die das Land Südtirol heuer erstmals verliehen hat. “Wir wollen damit das Engagement der Jugendlichen, das in unserer heutigen Zeit alles andere als selbstverständlich ist, anerkennen, stärken und würdigen. Diese Würdigung ist zugleich ein Aufruf an alle Jugendlichen, dem Beispiel der Ausgezeichneten zu folgen”, erklärte Südtirols Landeshauptmann. Die Verdiensturkunde für das junge Ehrenamt wurde auf Vorschlag der Landesbeobachtungsstelle für die ehrenamtliche Tätigkeit dem Südtiroler Jugendring verliehen. “Wir würdigen damit den langjährig Einsatz für die Anliegen der ehrenamtlich tätigen Jugendlichen und die Arbeit zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für alle ehrenamtlich tätigen Vereine”, so die Begründung des Landeshauptmanns, der die Urkunde dem SJR-Vorstand um Präsidentin martina De Zordo überreichte. Der Südtiroler Jugendring war 1977 als Zusammenschluss verschiedener Jugendorganisationen entstanden. Sein Ziel ist es, im Zusammenwirken mit allen an der Jugendarbeit beteiligten privaten und öffentlichen Trägern die Anliegen der Jugend in Südtirol voranzubringen. Eine besondere Würdigung galt dem Anfang dieser Woche verstorbenen vormaligen Präsidenten und späteren Geschäftsführer Michael Peer.
Im Zuge der Ehrungen gaben die Landeshauptleute bekannt, dass es ab 2017 eine zusätzliche gemeinsame Landesauszeichnung geben wird. Unter dem Titel „Das junge Ehrenamt“ sollen einmal jährlich, stets am dritten Samstag im Mai, junge Menschen ausgezeichnet werden, welche sich um das Land Tirol oder Südtirol verdient gemacht haben. Landeshauptmann Platter wörtlich: „Wir haben beschlossen, das ehrenamtliche Engagement der jungen Menschen in besonderer Weise zu würdigen, denn das Ehrenamt kennt keine Altersgrenzen.“
Landeshauptmann Kompatscher verwies ebenso darauf, dass viele junge Menschen unzählige Stunden in sozialen, kulturellen und sportlichen Vereinen leisten: “Dieses Engagement der Jugendlichen, das in unserer heutigen Zeit alles andere als selbstverständlich ist, wollen wir anerkennen, stärken und würdigen. Diese Würdigung ist zugleich ein Aufruf an alle Jugendlichen, an diesem Beispiel anzuknüpfen.”