Von: luk
Bozen – Das Mitte-Links-Bündnis hat sich auf Francesco Palermo als gemeinsamen Kandidaten für das Bürgermeisteramt geeinigt. Der frühere Senator und Rechtsprofessor gilt als überparteiliche Persönlichkeit mit politischer Erfahrung, die verschiedene Kräfte innerhalb der Koalition zusammenführen kann. Allerdings hat Palermo seine endgültige Entscheidung noch nicht getroffen und an klare Bedingungen geknüpft.
Ein Kandidat mit Bedingungen
Die Einigung wurde am späten Abend in einer Sitzung der Koalitionsparteien erzielt. Palermo fordert jedoch bestimmte Garantien, bevor er seine Kandidatur offiziell bestätigt. In den vergangenen Monaten hatte er das Angebot zunächst zurückhaltend betrachtet und stets betont, dass er nicht um die Unterstützung der Parteien bitten werde.
Neben seiner akademischen Laufbahn als Professor für vergleichendes öffentliches Recht an der Universität Verona war Palermo Direktor des Instituts für Föderalismusstudien Eurac Research. Politisch war er als unabhängiger Senator tätig und hatte enge Verbindungen zur Südtiroler Volkspartei (SVP), für die er in der Vergangenheit auch Ausschussvorsitzender im Senat war.
Breite Unterstützung innerhalb der Koalition
Die Nominierung Palermos wird von fast allen Mitte-Links-Parteien mitgetragen, darunter die Demokratische Partei (PD), Grüne, Linke, Team K, die Fünf-Sterne-Bewegung sowie weitere kleinere Parteien. Lediglich die Liste Caramaschi war nicht Teil der Gespräche.
Vertreter der Koalition betonten, dass es trotz der Übereinkunft noch offene Fragen gebe. Vor allem bei den inhaltlichen Schwerpunkten müsse es klare Absprachen geben. Themen wie Wohnraum, Bildung, Arbeit und Umwelt stehen im Fokus der künftigen politischen Agenda.
Die Strategie des Mitte-Rechts-Lagers
Die Bekanntgabe der Kandidatur könnte die Mitte-Rechts-Allianz dazu veranlassen, schneller eine eigene Strategie festzulegen, berichtet die Zeitung Alto Adige. Bisher gilt Claudio Corrarati als wahrscheinlicher Kandidat dieses Lagers. Er wird als überparteiliche Persönlichkeit angesehen, die sich von der klassischen rechten Parteilinie abhebt.
Innerhalb der rechten Parteien gibt es jedoch noch Abstimmungsbedarf. Insbesondere die Fratelli d’Italia (FdI) könnte auf bestimmte programmatische Garantien bestehen, bevor sie eine endgültige Entscheidung trifft. Sollte Corrarati offiziell antreten, könnte er mit Unterstützung der wirtschaftsnahen Gruppen und eines Teils der Wähler aus dem bürgerlichen Spektrum rechnen.
Ein spannender Wahlkampf steht bevor
Mit der möglichen Kandidatur von Palermo auf der einen und Corrarati auf der anderen Seite zeichnet sich in Bozen ein spannender Wahlkampf ab. Während das Mitte-Links-Lager auf eine breit abgestützte Koalition setzt, versucht das Mitte-Rechts-Bündnis, mit einem pragmatischen Kandidaten Wähler aus der politischen Mitte anzusprechen.
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