Von: mk
Bozen – Evelyn Gruber Fischnaller und Ulrike Spitaler von den Grünen Frauen, bedanken sich bei allen jenen Frauen, die Vorarbeit für die Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern geleistet haben.
„Ein Dank an alle unsere Vorgängerinnen, an all die Frauenrechtlerinnen, Feministinnen, Pazifistinnen, Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen, Großmütter, Mütter, Freundinnen, die uns Mut gaben, unser eigenes Leben zu leben, mitzugestalten. Danke ihnen, dass sie die Rechte für uns erkämpft haben, die uns heute selbstverständlich erscheinen. Danke, dass sie es ausgehalten haben, als hässlich, dumm, unweiblich, keifend beschimpft zu werden. Beschimpft dafür zu werden, dass sie für Frauen einen gleichwertigen Platz in der Gesellschaft forderten. Diese Selbstverständlichkeit ist brüchig. Frauenquoten werden als nicht notwendig erachtet, obwohl Frauen in Italien nur zu 20 Prozent in Politik und in den Führungsetagen der Wirtschaft vertreten sind, bei den Banken sind es gerade mal zehn Prozent. Ihre traditionelle Familienrolle wird hochgehalten, wo doch die häufigsten Gewalttaten gegen Frauen im familiären Umfeld geschehen“, erklären die Grünen Frauen.
Wieviele der über 5.000 in Südtirol zuhause betreuten Menschen werden wohl von Frauen betreut, fragen Fischnaller und Spitaler. „Eine Arbeit, die selten bezahlt und noch seltener abgesichert ist.“ Die Liste sei endlos.
„Wir glauben, dass Frauen vor allem eines brauchen: Die Unterstützung einer Gesellschaft, von Männern und von anderen Frauen, die in ihnen das Potential und nicht das Opfer sehen, die ermutigen und unterstützen. Keine Gesellschaft, die bevormundet, indem sie vorschreiben will, welche Kleidung Frauen zu tragen haben und auf welche Rolle sie sich zu beschränken haben“, so die Grünen Frauen.
Es mache einen Unterschied, ob man Frauenrechte verteidigt, indem man generell das Kopftuch verbietet, bestimmte Gruppen von Männern pauschal der Gewalt bezichtigt oder ob konkret Frauen auf dem Weg in die Selbstständigkeit und Selbstachtung unterstützt werden: über die Stärkung von Frauenhäusern, Frauenberatungsstellen, über den alltäglichen respektvollen Umgang miteinander, über faires, sachliches Aushandeln der Arbeitsverteilung, ein gemeinsames Nicht-Zulassen, dass Frauen als Dekoration und Sexualobjekte behandelt werden, Zulassen, dass alle Frauen ihre Wirkungsreichweite erweitern können – und sei es durch das Organisieren eines Fahrradkurses.
„Jeden Tag gibt es viel zu tun. Jede Frau ist mit unveräußerlichen Rechten ausgestattet, für die sie täglich neu kämpfen muss. Wir kämpfen mit“, erklären die Grünen Frauen.