Von: AP
Elon Musk hat mit seiner Unterstützung für die AfD eine kontroverse Debatte in Deutschland entfacht. In einem Gastbeitrag in der „Welt am Sonntag“ rief der Unternehmer zur Wahl der Partei auf und bezeichnete sie als „letzten Funken Hoffnung für dieses Land“. Er kritisierte die etablierte Politik in Deutschland scharf und sprach von wirtschaftlicher Stagnation sowie kulturellem Zerfall. Dabei hob Musk die AfD als Wegbereiter für wirtschaftlichen Aufschwung, nationale Identität und technologische Innovation hervor.
Seine Aussagen, wie die Forderung nach weniger Bürokratie und kontrollierter Einwanderung, stießen auf heftige Reaktionen. Musk wies dabei Vorwürfe zurück, die AfD sei rechtsextrem, und bezeichnete solche Aussagen als übertrieben. Er betonte, die AfD stehe für eine Politik, die Deutschlands Interessen wahre, und stellte sie im Gegensatz zu den „versagenden traditionellen Parteien“.
Kontroverse im Axel-Springer-Verlag
Die Veröffentlichung des Gastbeitrags löste eine Kontroverse innerhalb der Redaktion der „Welt“ aus. Redaktionsmitglieder warnten bereits vorab vor einer Instrumentalisierung. Dennoch wurde der Text veröffentlicht, begleitet von einer Gegenrede des designierten Chefredakteurs Jan Philipp Burgard. Dieser nannte Musks Analyse zutreffend, wies jedoch dessen Lösungsvorschlag, die AfD zu wählen, entschieden zurück. Die Partei sei eine Gefahr für Demokratie und Wirtschaft, vor allem aufgrund ihrer EU-kritischen Haltung und einer möglichen Annäherung an Russland.
Die Chefin des Meinungsressorts, Eva Marie Kogel, zog Konsequenzen und kündigte ihren Posten. Axel Springer rechtfertigte die Publikation mit Verweis auf die Meinungsfreiheit und die Notwendigkeit, kontroverse Positionen zu diskutieren.
Kritik von Politik und Journalistenverband
Der Deutsche Journalisten-Verband warnte Medienhäuser davor, im Wahlkampf als Plattform für extremistische Positionen zu dienen. Auch Politiker wie Andreas Audretsch von den Grünen kritisierten die Einflussnahme von Tech-Milliardären wie Musk und betonten die Gefahr für demokratische Diskurse.
Einfluss auf den Wahlkampf
Die AfD steht vor der Bundestagswahl mit etwa 19 Prozent auf Platz zwei in den Umfragen. Während alle anderen Parteien eine Zusammenarbeit mit ihr ausschließen, bleibt unklar, welchen Einfluss Musks Unterstützung auf das Wahlergebnis haben könnte. Seine Einmischung, auch in andere politische Systeme wie die britische und amerikanische Politik, wirft jedoch Fragen über die Rolle von Tech-Unternehmern im demokratischen Diskurs auf.
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