Von: mk
Bozen – Die KVW Frauen zeigen sich von den Vertreterinnen und Vertretern der politischen Mehrheit im Regionalrat enttäuscht. Was im Kleinen auf Gemeindeebene außer Diskussion steht, soll auf den politisch höheren Ebenen nicht möglich sein.
Der Gleichstellungsaktionsplan sieht unter anderem eben genau diesen Passus vor: „Frauen und Männer sind gleichberechtigt in politischen Gremien vertreten an Entscheidungsprozessen auf Augenhöhe beteiligt und gestalten das politische und gesellschaftliche Leben aktiv mit.“
Die Vorsitzende der KVW Frauen, Heidrun Goller hat kein Verständnis für die jüngste Entscheidung im Regionalrat: „Jahrelang wird nun schon auf die Wichtigkeit der Vertretung von Frauen in allen Gremien hingewiesen und darauf zu Recht gepocht. Dass sich jetzt das höchste politische Gremium in der Region aus dieser Verantwortung stiehlt, sorgt bei mir nur noch für Kopfschütteln.“
Die Frauen würden mehr als 50 Prozent der Bevölkerung ausmachen. „Klar sind bei der Besetzung von Gremien die Ergebnisse von Wahlen zu respektieren, und es ist jetzt schon seit Jahren Praxis, dass Gemeindeausschüsse im Verhältnis des Frauenanteils im Gemeinderat gebildet werden. Diesem Beispiel müssen alle anderen demokratisch gewählten Gremien folgen, will man glaubhaft von Chancengleichheit in Südtirol sprechen. Es ist eine Fehleinschätzung, zu glauben, dass sich Gleichstellung von selbst einstellen werde. Kurzum, wir sind von dieser Entscheidung enttäuscht“, so Heidrun Goller abschließend. Die KVW Frauen unterstützen die neue Petition „Eine Frau ist zu wenig“, welche vom Frauennetz Trentino-Südtirol ins Leben gerufen wurde und lädt alle ein, diese mitzutragen und zu unterzeichnen.
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