Von: apa
Am Donnerstag, den 13. Februar, findet der Equal Pay Day statt – einen Tag früher als noch 2024. Bis dahin arbeiten Frauen gratis, wenn man ihr Jahreseinkommen mit dem der Männer vergleicht. Dabei hat sich der Gender Pay Gap – aktuell 12,2 Prozent – in den letzten Jahren stetig verringert. Noch 2020 lag er bei 15,2 Prozent (25. Februar). Wien weist die niedrigsten Gehaltsunterschiede auf, Vorarlberg die höchsten; im EU-Vergleich liegt Österreich auf dem zweitletzten Platz.
Innerhalb Österreichs gestaltet sich die Lohnlücke regional sehr unterschiedlich. In Wien war sie bereits im vergangenen Jahr am kleinsten. Allerdings verschlechterte sich die Bundeshauptstadt von 3,2 auf 4,3 Prozent, der Equal Pay Day fand am 16. Jänner statt. Schlusslicht Vorarlberg verbesserte sich von 21,1 auf 20,0 Prozent, der Equal Pay Day findet hier erst am 14. März statt. Dazwischen liegen Niederösterreich mit einem Gender Pay Gap von 11,7 Prozent (12. Februar), das Burgenland mit 12,5 Prozent (15. Februar), Kärnten mit 12,8 Prozent (16. Februar), Salzburg mit 14,8 Prozent (23. Februar), die Steiermark mit 15,5 Prozent (26. Februar), Tirol mit 16,4 Prozent (1. März) und Oberösterreich mit 17,2 Prozent (4. März).
EU-Vergleich: Höhere Lohnlücke nur in Estland
Zur Berechnung herangezogen wird vom Netzwerk “Business and Professional Women Austria” der Median der Jahres-Bruttoeinkommen von Vollzeitbeschäftigten – anders als beim Equal Pay Day am Jahresende, der mit durchschnittlichen Einkommen arbeitet. Die neuesten Zahlen der Statistik Austria stammen dabei aus dem Jahr 2023. Um den Gender Pay Gap zu schließen, fordert das Netzwerk u.a. Einkommenstransparenz, eine steuerliche Begünstigung für Unternehmen, die nachweislich gleiche Löhne für gleichwertige Arbeit zahlen, die Aufwertung von Niedriglohnbranchen und den flächendeckenden Ausbau der Kinderbetreuung.
Eurostat – das statistische Amt der EU – berechnet den Gender Pay Gap hingegen auf Basis von Stundenlöhnen. Österreich ist hier mit 18,4 Prozent das Land mit der zweithöchsten geschlechtsspezifischen Lohnlücke – nur Estland steht mit 21,3 Prozent noch schlechter da. Auf dem drittletzten Platz landet Tschechien mit 17,9 Prozent, auf dem viertletzten Deutschland und die Slowakei mit 17,7 Prozent. An der Spitze finden sich hingegen Luxemburg mit einem umgekehrten Gender Pay Gap von -0,7 Prozent, Italien mit 4,3 und Rumänien mit 4,5 Prozent. Insgesamt hat die EU eine Lohnlücke von 12,7 Prozent, die neuesten Daten stammen aus dem Jahr 2022.
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