Von: mk
Bozen – Die Geschichte, die Südtirol an die Gemeinde Castelraimondo bindet, dem 4.500 Einwohner großen Ort in der Provinz von Macerata, begann im Jahr 1997. Damals war die benachbarte Region Marche von einem Erdbeben heimgesucht worden. Das Land Südtirol hatte sich am Wiederaufbau der zerstörten Gebäude beteiligt und mit mehr als 800.000 Euro den Bau eine Schulausspeisung gefördert. Der damals zuständige Landesrat war Michele Di Puppo, der nun die Delegation aus Castelraimondo rund um Bürgermeister Renzo Marinelli auf ihrem Besuch bei Landeshauptmann Arno Kompatscher begleitet hat.
Jedes Jahr fahren einige Reisebusse von Castelraimondo nach Bozen, um einerseits den Christkindlmarkt zu besuchen, andererseits die Verbundenheit des Ortes mit Südtirol auf ein Neues zum Ausdruck zu bringen. Dieses Jahr gewinnt dieser Besuch aber eine besondere Bedeutung, als das Erdbeben in Castelraimondo für noch mehr Schäden sorgte als 1997. Das Gebäude, das damals Südtirol in erdbebensicherer Bauweise aufgestellt hat, konnte nicht nur dem Erdbeben standgehalten – es ist zu einem Zentrum für die Aktivitäten der Hilfskräfte geworden. Auch der nahe gelegene Ort Camerino – bekannt für eine der ältesten Universitäten Italiens, die nun schwer beschädigt ist – nutzt zurzeit dieses Gebäude.
Landeshauptmann Kompatscher hat den Entschluss des Landes Südtirol bekräftigt, das Erdbebengebiet bei seiner Aufbauarbeit zu unterstützen. „Wir werden dies im Rahmen der Grenzen überschreitenden Zusammenarbeit der Euregio tun“, sagte Kompatscher. Dazu wolle er bei den anderen beiden Landeshauptleuten Rossi und Platter vorsprechen, um die besondere Verbundenheit von Südtirol und Castelraimondo hervorzuheben. „Bürgermeister Marinelli hat mir erklärt, dass eine der Prioritäten darin besteht, die Gebäude der Universität wiederherzustellen, da diese als pulsierndes Zentrum der gesamten Region gilt – vor allem für die Wirtschaft.“ Der Bürgermeister werde dem Landeshauptmann so schnell wie möglich die Pläne für den Wiederaufbau der Universität zukommen lassen.