Von: ka
Brüssel – Rückstandsanalysen deuten erneut auf eine Kontamination von Nichtzielflächen hin. Abdriftmindernde Maßnahmen zeigen kaum Wirkung.
Anfang August wurden im Vinschgau an 11 verschiedenen Standorten (zwischen Mals und Rabland) Grasproben gezogen und auf Pestizidrückstände in einem wissenschaftlichen Laboratorium untersucht. Pro Standort wurden durchschnittlich 2,3 verschiedene Wirkstoffe gefunden. Auf einem Spielplatz in Rabland wurden sogar 4 verschiedene Wirkstoffe gefunden.
Es wurden 6 verschiedene Wirkstoffe gefunden (1x Herbizid: Terbuthylazin / 5x Fungizide: Difenconazol, Fluazinam, Penconazol, Propamocarb, Trifloxystrobin). Alle gefundenen Wirkstoffe haben in Italien eine gültige Zulassung, allerdings nur für professionelle Anwender.
Der Wirkstoff Penconazol wurde an 10 verschiedenen Standorten gefunden. Dieser Wirkstoff steht im Verdacht, das ungeborene Kind im Mutterleib zu schädigen. Die gefundenen Konzentrationen liegen über den zulässigen Höchstwerten (MRL) für Salat, der zum Zeitpunkt der Probenahme auch in Privatgärten und auf Biohöfen geerntet wurde, und dürfen somit nicht mehr verkauft / verzehrt werden.
Die Ergebnisse bestätigen Untersuchungen aus den Vorjahren und zeigen, dass die in den letzten Jahren ergriffenen Maßnahmen zur Abdriftminderung kaum Wirkung zeigen. Wir hoffen, dass der neue Landtag und die neue Landesregierung das Thema ernsthafter angehen.