Von: mk
Bozen – Was in den USA und anderen Ländern gang und gäbe ist, ist für Italien eine Premiere: Heute hat der erste Chief Health Information Officer Italiens im Südtiroler Sanitätsbetrieb seine Arbeit aufgenommen. Mit Roberto Silverio wurde diese neu geschaffene Position mit einem erfahrenen Mediziner und Techniker besetzt.
Der Chief Health Information Officer soll die IT-Bedürfnisse des klinischen Personals für die Techniker „übersetzen“ und stellt damit die Schnittstelle im komplexen Bereich zwischen Medizin auf der einen und Informatik auf der anderen Seite dar. Im Pflegebereich ist es der Chief Nurse Information Officer, der diese Rolle übernimmt. Diese Position ist im Südtiroler Sanitätsbetrieb mit dem Inhaber der Stabstelle für Informationsverarbeitung, Roland Lioni, besetzt. Mit diesen beiden Positionen soll gewährleistet werden, dass bei der IT-Weiterentwicklung im Südtiroler Sanitätsbetrieb die Bedürfnisse der Hauptakteure im klinischen und pflegerischen Bereich berücksichtigt werden.
Mit der Aufgabe des Chief Health Information Officer betraut wurde nun der gebürtige Brixner Mediziner und Spezialist in Radiodiagnostik und bilddarstellender Verfahren, Roberto Silverio. Silverio hat sein Studium der Chirurgie und Medizin in Bologna absolviert, seinen Facharzttitel in Radiologie hat er 1996 von der Università Cattolica del Sacro Cuore in Rom erhalten. Nach Stationen an den Krankenhäusern Bozen, Bussolengo (Verona) und Siena (Toskana) war Silverio seit 2009 am Krankenhaus Misericordia in Grosseto (Toskana) als verantwortlicher Radiologe der Notaufnahmen sowie als stellvertretender Direktor der klinischen Abteilung tätig. Immer wieder stellte Silverio auch als Berater im IT-klinischen Bereich sein Wissen den verschiedenen Institutionen zur Verfügung, so etwa der Regionen Toskana und Friaul Julisch-Venetien sowie der Provinz Bozen, dem Gesundheitsministerium und der Abteilung Innovation des Präsidiums des Ministerrates. Warum nun dieser Wechsel zurück nach Südtirol? Silverio: „Diese Aufgabe ist eine neue, willkommene und spannende Herausforderung, der ich mich gerne stelle. Dass dies die erste Stelle dieser Art in ganz Italien ist, hat mich sehr gereizt. Und ich denke, dass ich bei dieser Aufgabe mein medizinisches und technisches Wissen sehr gut einsetzen und ideal verbinden kann.“
Vorab hat sich Silverio schon einmal Informationen beim Chief Health Information Officer der Obama-Regierung bei einem persönlichen Treffen in Venedig geholt und mit ihm über dessen Erfahrungen gesprochen. Auch dieser war – wie jetzt Silverio – anfänglich für sieben ländliche Krankenhäuser zuständig. Am Ende verantwortete er die gesamte Gesundheitsversorgung der Vereinigten Staaten mit über 220 Millionen Einwohnern.
SABES-Generaldirektor Thomas Schael: „Der Chief Health Information Officer sowie der Chief Nursing Information Officer sind zwei Schlüsselfiguren, die maßgeblich für die Umsetzung des ICT-Masterplans sind.“
Die Stelle des Chief Health Information Officer des Südtiroler Sanitätsbetriebes ist in der Sanitätsdirektion angesiedelt und sein Inhaber berichtet direkt an den Sanitätsdirektor.