Von: mk
Bozen – Im Euregio-Portal zu den 100 Jahren 1. Weltkrieg wird in der Rubrik “Let’s reflect” anhand des Filmes “Geschwister” der Blick auf die Republik Moldau geworfen.
Die zwischen Rumänien und der Ukraine eingekeilte Republik Moldau, die seit jeher zwischen der Nähe zu Europa und dem Blick auf die ehemalige Sowjetunion hin- und hergerissen ist, wird als das ärmste europäische Land angesehen, obwohl es gar nicht Teil der Europäischen Union ist. Genau in diesem Land beginnt die Odyssee der 18-jährigen Bebe und ihres kleineren Bruders Mikhail, die über Rumänien und Serbien nach Deutschland gelangen. Um ihre Geschichte geht es im Film “Geschwister” von Markus Mörth, der von der Euregio-Schülerjury beim Filmfestival Bozen ausgezeichnet wurde.
Autor und Regisseur Markus Mörth aus Graz erzählt im Film eine aktuelle Geschichte über Flüchtlinge, die – je nachdem, wie man es betrachtet – größeres Glück oder weniger Pech als andere hatten. In Rumänien und Serbien werden Bebe und Mikhail zu Gejagten und entkommen einem Menschenhändlerring nach Deutschland. In München warten sie in einem Zwischenlager auf ihre Anerkennung als Flüchtlinge. Bebe beginnt eine zurückhaltende Liebesbeziehung zu einem jungen deutschen Sozialarbeiter. Mikhail, der Talent als Zeichner hat, wird im Schulunterricht bestärkt und motiviert. Doch der Asylprozeß bringt die Geschwister an ihre Grenzen, treibt den Bruder in immer größere Verletzbarkeit, die der Schwester gegenüber in Kälte und schließlich Grausamkeit umschlägt. Bevor die Geschwisterbande völlig zerbrechen, findet Mikhail jedoch Halt und versucht wieder gutzumachen, was er der Schwester angetan hat. Mit allen Mitteln müssen die Geschwister füreinander einstehen, um sich ein neues Leben zu ermöglichen. “Geschwister” ist ein Flüchtlingsdrama um die Frage, wie weit man für eine neue Lebensperspektive und für seine Familie zu gehen bereit ist.