Von: mk
Bozen – Ròsza Hoffmann, ungarisches Mitglied der parlamentarischen Versammlung des Europarats, ist gestern Abend mit Regionalassessor Giuseppe Detomas zusammengetroffen.
An einem Bericht über die Minderheiten in der EU arbeitet derzeit Ròsza Hoffmann, ungarische Parlamentarierin und Mitglied der parlamentarischen Versammlung des Europarats. In diesem Zusammenhang war sie gestern in Trient zu Gast. Der für Minderheiten zuständige Regionalassessor Giuseppe Detomas, der die Politikerin in Vertretung des Präsidenten Arno Kompatscher willkommen hieß, führte sie in die Besonderheiten der Region, die Autonomie und die Zuständigkeiten von Region und Ländern, das Schulsystem, den Proporz und die Zweisprachigkeitspflicht in der öffentlichen Verwaltung in Südtirol ein.
Regionalassessor Detomas zeichnete auch ein Bild der drei Minderheiten im Trentino: die Zimbern in Lusern und die Fersentaler, deren Sprache durch die Abwanderung bedroht ist, sowie die Ladiner. Die Situation der Ladiner sei sowohl im Trentino als auch in Südtirol eine andere, trotz des Einflusses der italienischen Sprache im Fassa- und Gadertal beziehungsweise des Deutschen in Gröden. Dies führte Detomas zum einen auf den Tourismus zurück, der Arbeitsplätze schaffe, zum anderen auf den täglichen Gebrauch und auf die Unterweisung der Minderheitensprache an den Schulen.
Zur Sprache kam auch die deutsche Minderheit in Ungarn. Assessor Detomas erinnerte daran, dass die Region seit nunmehr 20 Jahren Projekte zur Stärkung dieser Minderheit mittrage.
Die ungarische Politikerin zeigte sich beeindruckt vom Minderheitenschutz in der Region und vom hohen Lebensstandard. Sie kündigte an, dass nach Abschluss der Arbeiten am Minderheitenbericht, der Kulturkommission und der parlamentarischen Vollversammlung auch Resolutionen und Empfehlungen zur Genehmigung unterbreitet würden.