Von: luk
Bozen – Auf einer Pressekonferenz hat heute die Süd-Tiroler Freiheit den Ausgang des Referendums kommentiert.
„Es gibt keinen Grund zum Feiern, aber zum Danken. Die Italiener haben mit ihrem klaren Nein dazu beigetragen, dass Südtirol von der Zentralisierung des Staates und damit vom Autonomie-Exit verschont bleibt!“, kommentierte Pressesprecher Cristian Kollmann einleitend das Ergebnis.
Auch die ehemalige Landtagsabgeordnete Eva Klotz war anwesend. Ihr Kommentar: „Ich hätte nicht gedacht, dass die Südtiroler Wähler Renzi das Vertrauen aussprechen. Sie dachten dabei wohl nur an die positiven Seiten der Reform und weniger daran, dass Italien noch nie ein verlässlicher Vertragspartner war.“
Der Landtagabgeordnete Sven Knoll ging auf die Wahl Alexander van der Bellens zum österreichischen Bundespräsidenten ein: „Norbert Hofer wäre uns lieber gewesen, weil er im Wahlkampf die Südtiroler Themen offensiver angegangen ist. Dennoch werden wir auch van der Bellen an sein Wahlversprechen erinnern und von ihm die doppelte Staatsbürgerschaft für die Südtiroler einfordern. Dieses Thema wird jetzt um so wichtiger werden, da ansonsten die Südtiroler in der nun anstehenden Diskussion um den Euro- und EU-Austritt Italiens drohen, unter die Räder zu geraten.“
Die Landtagsabgeordnete Myriam Atz Tammerle findet, dass das Ergebnis des Referendums aus der Sicht Italiens, aber auch aus der Sicht der SVP verwirrend sein müsse: „Der Deal zwischen Renzi und der SVP ist geplatzt. Die SVP hat ihren Vertragspartner verloren. Auch hat sie ihre zukünftige Verhandlungsposition geschwächt, denn sie hat, mehr als die italienischen Parteien, bewiesen, dass sie nicht mehr die Interessen Südtirols, sondern jene des zentralistischen Roms vertritt.“
Der Landtagsabgeordnete Bernhard Zimmerhofer sieht mit dem heutigen Tag den Auflösungsprozess der EU weiter fortschreiten und meint mit Blick auf Italien: „Es gibt eine Konstante in Italien, und das ist das Chaos, trotz Demokratie. Die Wähler sind der SVP auf den Leim gegangen, denn die Verfassungreform hatte für Südtirol massive Einschnitte gebracht.“
Der Fraktionssekretär Stefan Zelger bedankte sich im Namen der Bewegung bei all jenen Wählern, die mit Nein gestimmt haben: „Sie alle haben das SVPsche Märchen von der Schutzklausel nicht geglaubt, die Gefahren der Verfassungsreform erkannt und damit Weitsicht bewiesen.“