Beschlussantrag der Grünen in Meran

“Ewige Baustelle Müll”

Montag, 06. November 2023 | 16:39 Uhr

Von: mk

Meran – Der Meraner Gemeinderat diskutiert diesen Dienstagabend auf Vorstoß der Grünen über die Müllentsorgung und die weiter steigenden Gebühren: SVP, Alleanza und Civica haben nach der heutigen Erhöhung eine weitere für 2024 angekündigt.

Die fachgerechte Entsorgung von Restmüll ist 2023 in Meran wesentlich teurer geworden. Zur Erinnerung: SVP, Alleanza und Civica haben erstens den Mülltarif für das Jahr 2023 angehoben. Zweitens erfolgte eine Reduktion um 35 Prozent der Menge an Abfall, der Teil des Grundtarifs ist und ohne Aufpreis entsorgt wird. Drittens wurde die Entsorgung jedes Kilos außerhalb des Grundtarifs auf 0,42 Cent angehoben.

Viele Familien dürften wohl bald mit einer hohen Müllrechnung überrascht werden, auch deshalb, weil 7.000 Haushalte im Jahr 2022 die Mindestentleerungen überschritten haben. SVP, Alleanza und Civica teilen jetzt in ihrer schriftlichen Antwort auf eine Anfrage der Grünen mit, dass im Jahr 2024 eine weitere Anpassung des Tarifs an die Inflation erfolgen wird, und zwar in Höhe von 8,8 Prozent.

Die Grünen haben bereits im August einen Beschlussantrag eingereicht, um zu verhindern, dass Menschen aus Sorge vor einer explodierenden Müllrechnung ihre Abfälle nicht ordnungsgemäß abgeben. Am Dienstag wird dieser Antrag nun im Gemeinderat diskutiert.

Folgende Maßnahmen schlagen die Grünen vor: „Erstens sollen die Stadtwerke alle Haushalte unverzüglich über die bereits genutzten Mindestentleerungen in diesem Jahr informieren. Umweltreferentin Zeller und der SVP-Stadtwerkepräsident haben in der Zwischenzeit angekündigt, dass allen Haushalten diese Daten ab Mitte September zur Verfügung gestellt werden. Eine entsprechende Mitteilung haben die Meraner Familien bisher aber nicht erhalten.“

Zweitens hatten die Grünen in ihrem vor drei Monaten eingereichten Antrag gefordert, dass die Stadtwerke innerhalb Oktober 2023 den Gemeinderat über die genutzten Mindestentleerungen im laufenden Jahr informieren. Die Inhouse-Gesellschaft soll außerdem dem Gemeinderat eine Analyse vorlegen, ob die Reduktion der Mindestmenge um 35 Prozent (im Vergleich zu 2022) im selben Maße für Presscontainer (Kilogramm) und Restmüll-Kübel (Volumen) für das Jahr 2024 beibehalten werden soll. „Denn 46 Prozent der Haushalte, die ihren Restmüll über die schwarzen Eimer entsorgen, überschreiten die Mindestentleerungen“, so die Grünen. Bei Haushalten, die ihren Restmüll zum Presscontainer bringen, seien es „nur“ 21 Prozent. „Daher soll drittens die inzwischen rund 20 Jahre alte Berechnung zwischen dem Verhältnis von Volumen (Eimer) und Kilogramm (Presscontainer) neu gemacht werden, weil sie augenscheinlich nicht mehr den heutigen Gegebenheiten entspricht.“

Die Grünen erwarten sich, dass SVP, Alleanza und Civica diesen Dienstag im Gemeinderat umfassende Daten vorlegen und aufzeigen, wie sie die ewige Baustelle Müllentsorgung im nächsten Jahr angehen und die ständig steigenden Kosten für die Bürger abfedern wollen.

„Wer achtsam trennt und wenig Müll verursacht, muss belohnt werden. Derart große Unterschiede zwischen den verschiedenen Systemen zur Entsorgung innerhalb der Stadt mit ganz unterschiedlichen finanziellen Auswirkungen sind allerdings nicht fair“, so die Grünen.

Bezirk: Burggrafenamt