Von: mk
Bozen/Meran/Brixen – Wir leben in einer Zeit tiefer Veränderungen und jeden Tag können wir durch Berichte der Fernsehnachrichten und der Presse und durch das Web, ein immenses Becken von Informationen, solche Verwandlungen spüren. Unsere Welt ändert sich gerade und unsere Gesellschaft ist ständig von Umwelt-, kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklungen erschüttert. In diesem Kontext können wir Migrationen großer Bevölkerungsgruppen von Konfliktgebieten oder von Gebieten beobachten, die hart von Wirtschaftskrisen oder Klimawandeln getroffen sind. Diese Migrationsströme ziehen in andere Territorien, speziell nach Europa, auf der Suche nach würdigeren Lebensbedingungen und Perspektiven für die eigenen Kinder.
Selbstverständlich wird auch Südtirol von diesem Prozess getroffen und in den letzten Jahren muss das Land immer mehr die Probleme in Angriff nehmen, die mit der Ankunft und dem Übergang von diesen Menschen – Migranten und Flüchtlinge – verbunden sind. Außerdem muss das Land ihre Anwesenheit verwalten und vor allem neue Initiativen starten, die eine dauernde Lebensgemeinschaft zwischen den Einheimischen und den Migranten schaffen können. Man beobachtet somit eine fortlaufende tiefe Änderung der Sitten, die die Aspekte des alltäglichen Lebens der Einheimischen tief beeinflussen. Deshalb muss man entsprechende Maßnahmen ergreifen und eine wirksame Politik verfolgen, um die mit Straftaten verbundenen Probleme zu reduzieren.
Aus diesen Betrachtungen entsteht die Initiative „Exodus und Grenzen – Kino, Musik und Gespräche“; es handelt sich um die zweite Edition der sechstägigen kulturellen Veranstaltung, die vom 15. bis zum 23. Mai in Bozen, Meran und Brixen stattfinden wird. Die Veranstaltung hat das Ziel, durch Filmvorführungen und Buchvorstellungen über das Thema der Einwanderung nachzudenken. Kulturfilme, Aufsätze und Musikperformances werden den richtigen Rahmen für einen Gedankenaustausch schaffen, um das sehr aktuelle Thema der Migrationen zu verstehen und zu analysieren. Der Eintritt zu allen Initiativen des Projektes ist frei.
Das Projekt hat das Ziel, durch die kulturelle Veranstaltung die Bürger über das menschliche Drama der Flüchtlinge, das gerade vor unseren Augen passiert, bewusst zu machen, und außerdem die Ursachen und Konsequenzen der Migrationsprozesse, die derzeit unsere Gesellschaft verändern, zu verstehen.
Die Initiative
Organisatoren der Veranstaltung sind der Soziologe Prof. Adel Jabbar, der auch der Leiter ist, und die Sozialgenossenschaft CEDOCS, die seit Jahren in der Durchführung von Schulungen und kulturellen Aktivitäten sowie im Bereich Interkulturalität und kultureller Vermittlung tätig ist.
Ziel der Veranstaltung ist die Sensibilisierung des Publikums im Land, um bewusst zu machen, dass diese Migrationsströme für unsere zivile und institutionelle Wirklichkeit eine Dringlichkeit darstellen.
Ziele der Veranstaltung ist es auch, tatsächlich das Drama der Migranten zu verstehen, die unter unmenschlichen und gefährlichen Bedingungen für ihr Leben auswandern, und über die Notwendigkeit einer Reglementierung unserer Gesellschaft nachzudenken, sodass die Migranten positiv integriert werden können und sie der Gesellschaft ihren Beitrag unter Beachtung der Gesetze leisten können.
Da die Veranstaltung von 2016, die auch im Mai in Bozen und Meran mit der gleichen Art von Events stattgefunden hat, sehr geschätzt worden ist, wird „Exodus und Grenzen“ dieses Jahr wieder organisiert. Weitere Informationen über die Edition vorigen Jahres und die aktuelle findet man auf der offiziellen Web-Seite unter www.esodoeconfini.org.
Die Eröffnung
Am Dienstag, den 16. Mai, um 18.00 Uhr wird die Veranstaltung im Saal des Alten Rathauses in der Laubengasse eröffnet. Dabei sein werden der Bozner Stadtrat Sandro Repetto und die Mitarbeiterin des Amtes für Kabinettsangelegenheiten der Abteilung Präsidium und Außenbeziehungen der Landesregierung, Alexandra Pöder.
Am vorigen Abend, am Montag, den 15. Mai wird um 20.30 Uhr der Meraner Teil der Veranstaltung beim Kulturzentrum in der Cavourstraße eröffnet. Dabei sein wird Stadtrat Andrea Rossi.
Die Gäste
Schwerpunkt der Veranstaltung werden die Diskussionen mit den Regisseuren der Kulturfilme der Filmreihe und mit einigen Schriftstellern sein. Viele Persönlichkeiten werden während der sechs Tage an der Veranstaltung teilnehmen – unter anderen Raffaella Cosentino, Journalistin und Dokumentarfilmerin, die auf Menschenrechte, Migrationen und Mafias spezialisiert ist, und Dagmawi Yimer, ein aus Äthiopien stammender Dokumentarfilmer und Kulturvermittler. Dabei sein werden auch Samira Fatih, Gholam Najafi, Felipe Rossel, Claire Touboul, Sarah Trevisiol, Claudio Tugnoli, Sana Younes e Erjon Zeqo. Dieser wird als Musiker mit der Musikgruppe „Zio Cantante“ teilnehmen, die Performance der Gruppe wird die Veranstaltung eröffnen.
Das Programm
Montag, den 15. Mai 2017
Um 20.30 Uhr – Kulturzentrum – Cavourstraße 1 – MERAN
Vorstellung von Adel Jabbar
Begrüßung von Andrea Rossi, Stadtrat für Integration der Stadtgemeinde Meran
Musikperformance „Noten am Rand“ mit der Teilnahme der Musikgruppe „Zio Cantante“
Erjon Zeqo, Multiinstrumentalist und Sänger
Felipe Rossel, Multiinstrumentalist
Clair Touboul, Sängerin
Dienstag, den 16. Mai 2017
Um 18.00 Uhr – Saal des alten Rathauses – Laubengasse 30 – BOZEN
Einführung von Adel Jabbar
Begrüßung von Sandro Repetto, Stadtrat für Sozialpolitik, Kultur und Vermögen der Stadtgemeinde Bozen
Begrüßung von Alexandra Pöder, Abteilung Präsidium und Außenbeziehungen
Begrüßung von Franco Gaggia, Präsident des Cedocs Bozen
Musikperformance „Noten am Rand“ mit der Teilnahme der Musikgruppe „Zio Cantante“
Erion Zeqo, Multiinstrumentalist und Sänger
Felipe Rossel, Multiinstrumentalist
Clair Touboul, Sängerin
Anschließend kleines Buffet
Mittwoch, den 17. Mai 2017
Um 18.00 Uhr – Saal des alten Rathauses – Laubengasse 30 – BOZEN
Gespräch „Seiten und Stimmen, die Migration erzählen“
Teilnehmer:
Samira Fatih (aus Marokko) „Das weiteste Land der Welt“
Gholam Najafi (aus Afghanistan) „Mein Afghanistan“
Claudio Tugnoli „Diaspora“
Mauro Di Vieste „Ein Regal zum Lesen“
Von 20.30 Uhr bis 23.30 Uhr – Capitol Kino – Saal 2 – Dr.-Streiter-Gasse 8/D – BOZEN
Filmvorführungen der Filmreihe (erster Abend)
„The Treacherous Aegean Sea“ von Hala Bou Saab, Libanon 2016, Dauer: 48 Minuten.
„Sponde – Nel sicuro sole del Nord“ von Irene Dionisio, Italien 2016, Dauer: 60 Minuten.
„Les Fremissemenents du Tè“ von Marc Fouchard, Frankreich 2014, Dauer: 20 Minuten.
Von 20.30 Uhr bis 23.00 Uhr – Kulturzentrum – Cavourstraße 1 – MERAN
Filmvorführungen der Filmreihe
„Sul Fronte del Mare“ (mit deutschen Untertiteln) von Raffaella Cosentino, Italien 2016, Dauer: 36 Minuten.
„Les Sautreus“ von Moritz Siebert, Estephan Wagner und Abou Bakar Sidibé, Dänemark 2016, Dauer: 80 Minuten.
Diskussion mit dem Regisseur Dagmawi Yimer.
Donnerstag, den 18. Mai 2017
Von 10.40 Uhr bis 12.20 Uhr – Oberschulzentrum „Claudia De’ Medici“ – Quireinerstraße 37 – BOZEN
Filmvorführung für Studenten: „Sul Fronte del Mare“ von Raffaella Cosentino, Italien 2016, Dauer: 36 Minuten.
Diskussion mit Dagmawi Yimer und Adel Jabbar.
Um 18.00 Uhr – Saal des alten Rathauses – Laubengasse 30 – Bozen
Gespräch „Das Kino unter den Orten und Gesichtern der Migration“
Teilnehmende Regisseure:
Dagmawi Yimer, Regisseur
Raffaella Cosentino, Regisseurin
Sarah Trevisiol, Anthropologin und Filmmacherin
Von 20.30 Uhr bis 23.30 Uhr – Capitol Kino – Saal 2 – Dr.-Streiter-Gasse 8/D – BOZEN
Filmvorführungen der Filmreihe (zweiter Abend)
„Sul Fronte del Mare“ (mit deutschen Untertiteln) von Raffaella Cosentino, Italien 2016, Dauer: 36 Minuten.
„Les Sautreus“ von Moritz Siebert, Estephan Wagner und Abou Bakar Sidibé, Dänemark 2016, Dauer: 80 Minuten.
Dienstag, den 23. Mai
Von 10.35 Uhr bis 12.15 Uhr – Humanistisches Gymnasium „G. Carducci“ – G.-Manci-Straße 8 – BOZEN
Filmvorführung für Studenten: „Sul Fronte del Mare“ von Raffaella Cosentino, Italien 2016, Dauer. 36 Minuten.
Diskussion mit der Schriftstellerin Samira Fatih und mit Adel Jabbar.
Um 20.00 Uhr – Kardinal Nikolaus Cusanus Akademie – Seminarplatz 2 – BRIXEN
Filmvorführung
„Sul Fronte del Mare“ (mit deutschen Untertiteln) von Raffaella Cosentino, Italien 2016, Dauer: 36 Minuten.
Diskussion mit Adel Jabbar.