Von: luk
Bozen – Die Färinger, die Einwohner der zwischen Schottland und Island liegenden Färöer-Inseln, stimmen in 14 Monaten über eine neue Verfassung ab. Diese könnte die Basis zur Unabhängigkeit von Dänemark sein. “Auf diese Weise wird ein weiterer Schritt in Richtung Selbstbestimmung gesetzt”, berichtet SHB-Obmann Roland Lang.
“Die im Nordatlantik, fast vergessen wirkenden Färöer-Inseln, haben annähernd 50.000 Einwohner, eine eigene Sprache, eine eigene Währung und ein eigenes Postwesen. Überdies verfügen die seit 1948 autonomen Färinger über eine echte Verfassungshoheit, die sie gegenwärtig in Anspruch nehmen. Von solchen Errungenschaften ist man in Südtirol aufgrund der Romtreue der SVP meilenweit entfernt. Zudem klingt es wie Hohn und Spott, wenn führende Südtiroler Politiker behaupten, dass wir die „beste Autonomie der Welt“ hätten. Das färingische Beispiel zeigt uns anschaulich, was man unter Autonomie versteht”, so Lang.
“Die Färöer-Inseln gelten als “gleichberechtigte Nation” innerhalb des dänischen Königreichs. Zwei Abgeordnete des Løgtings (Landtags) in der färingischen Hauptstadt Tórshavn werden ins dänische Folketing (Parlament) entsandt. Und weil die Färinger die Unabhängigkeit in allen Bereichen anstreben, sind jetzt sie schon kein Teil der Europäischen Union”, betont der SHB.
“Der Südtiroler Heimatbund freut sich auf jeden Fall über den Schritt der Färinger, den sie Mut und Zuversicht angehen werden. Wir werden auf die Inseln blicken und die weiteren politischen Schritte verfolgen. Schließlich hat jedes Volk laut den Menschenrechten das Recht auf Selbstbestimmung. Es bleibt zu hoffen, dass auch wir diese Chance eines nahen Tages nutzen können, um über unser Schicksal entscheiden zu dürfen. Es wäre unser natürliches Recht. Und ein Recht, dass nur auf dem Papier steht und nicht angewandt wird, stirbt”, schließt Lang.