Von: luk
Bozen – Scharfe Kritik übt die Bezirksgruppe Unterland/Überetsch der Süd-Tiroler Freiheit an Bozens Bürgermeister Caramaschi und seinen “verkehrspolitischen Hirngespinsten”. “In zwei Jahren, so Caramaschis Plan, soll es an den wichtigsten Zufahrtsstraßen zu Bozen Einfahrtsverbote für Pendler aus dem Überetsch geben. Dann sei nämlich der Metrobus fertig und die Pendler könnten ja diesen benutzen. Ein kurzer Griff zum Taschenrechner reicht um zu beweisen, das Caramaschis Rechnung niemals aufgeht”, so die Bewegung.
Bozens Mobilitätsstadträtin Maria Laura Lorenzini und Bürgermeister Renzo Caramaschi planen, die Zufahrt zur Stadt über die Drususallee sowie über Gries, ab 2019 in den Morgen- und Abendstunden zu sperren. Für die Bezirksgruppe Unterland/Überetsch der Süd-Tiroler Freiheit ist dies grober Unfug: „Zum einen ist das eine unzumutbare Hürde für all jene, die nach Bozen zum Arbeiten kommen (müssen); zum anderen kann der Metrobus nur einen Teil des Verkehrs aufnehmen. Caramaschis Verkehrspolitik ist nicht tragbar“, kritisiert Stefan Zelger von der Bezirksgruppe.
Zelger rechnet vor: „Von den 25.000 Pkw, die jeden Tag vom Überetsch nach Bozen fahren, reisen 25 Prozent, also 6.250 Fahrzeuge, innerhalb von nur einer Stunde am Morgen an. Auch ein Drittel aller Personen die mit den bestehenden Busen fahren, verkehren in dieser Stoßzeit. Der Metrobus kann pro Fahrzeug an die 120 Fahrgäste aufnehmen und die Busse können alle sechs Minuten fahren. Das macht 1.200 Fahrgäste pro Stunde. Außerdem muss man davon ausgehen, dass nicht jeder alleine mit dem Auto nach Bozen fährt, sondern Mitfahrer hat. Selbst mit den optimistischsten Prognosen von Landesrat Mussner kann der Metrobus nur ein Drittel des Verkehrs in der Stoßzeit aufnehmen. Wie sollten laut Caramaschi die restlichen zwei Drittel anreisen?!“ Ist es sinnvoller, wenn dadurch Tausende den Umweg über die Industriezone nehmen müssen, fragt er.
Für die Bezirksgruppe ist deshalb klar: „Der Metrobus schafft vielleicht Linderung, aber bei weitem keine Heilung! Selbst, wenn man sie dazu zwingt den Metrobus zu benutzen, finden tausende Pendler keinen Platz darin! Ein Einfahrtsverbot nach Bozen wäre eine unzumutbare Schikane für die Pendler aus dem Überetsch, die nebenbei auch eine große Wertschöpfung in die Stadt bringen. Wir hätten Caramaschi neben dem ‚goldenen Benito‘ wohl auch einen Taschenrechner überreichen sollen!“