Von: mk
Bozen – Weil Bürger während der Pandemie gegen Maßnahmen zum Schutz vor Corona verstoßen haben, hat das Land Bußgeldbescheide im Ausmaß von 906.000 Euro verhängt. Bisher wurde allerdings nur ein Betrag von 146.000 Euro kassiert. Derzeit sind noch 34 Rechtsverfahren anhängig. Dies geht aus einer Antwort von Landeshauptmann Arno Kompatscher auf eine Anfrage der Vita-Abgeordneten Renate Holzeisen hervor.
Vor ihrem Einzug in den Landtag machte sich die Anwältin in der No Vax-Szene einen Namen und vertrat einschlägige Fälle vor Gericht. Dass sie selbst bei Demos gegen Corona-Maßnahmen keine Maske getragen hatte und sich deshalb als Partei in drei Zivilverfahren gegen das Land einließ, hätte sie beinahe ihr Landtagsmandat gekostet.
Wie Kompatscher betonte, würden die vom Land verhängten Bußgelder auf Protokollen bzw. Tatsachenfeststellungen der Ordnungskräfte basieren; das Land habe in Umsetzung des geltenden Rechtes Bußgeldbescheide erlassen.
Entsprechende Gesetze sind aufgrund von wissenschaftlichen Empfehlungen damals erlassen worden, um Menschen – vor allem Senioren – vor einer Ansteckung mit Corona zu schützen.
Wie das Landesstatistikinstitut ASTAT mitteilte, resultiert der im Jahr 2021 im Vergleich zu vorhergehenden Jahren geringere Bevölkerungszuwachs unter anderem aus der noch immer relativ hohen Anzahl an Todesfällen infolge der Corona-Pandemie. Mit anderen Worten: Auch statistische Erhebungen haben belegt, dass während der Pandemie mehr Menschen gestorben sind.
Wissenschaftlichen Schätzungen zufolge leiden in Deutschland 15 Prozent ehemaliger Corona-Patienten an Langzeitfolgen. Aber das sind Fakten, die Verschwörungstheoretiker vermutlich noch immer nicht interessieren.