Von: mk
Bozen – Zwölf Familienorganisationen haben sich am Dienstag mit Landesrat Philipp Achammer getroffen und ihre Forderungen für die Bereiche Kindergarten, Schule und Wirtschaft vorgebracht. Zentrales Anliegen der Organisationen, welche die Förderung von Familienanliegen zu ihrem Kerngeschäft zählen und verschiedenste Realitäten von Familien in Südtirol vertreten, ist die Forderung nach einer Bildungspartnerschaft.
Eltern und Familien sollen zukünftig an Diskussionen und Entscheidungen, die direkte Auswirkungen auf die Familie haben, eingebunden werden. Dies gilt für Entwicklungen im Bildungsbereich als auch hinsichtlich der Maßnahmen zu mehr Familienfreundlichkeit in der Wirtschaft. Gemeinsam mit Politik, Wirtschaft, Bildungsorganisationen und weiteren Vertretern soll an zukunftsträchtigen Lösungen gearbeitet werden.
Die Forderung für den Kindergartenbereich war klar: Die Öffnungszeiten dürfen keinesfalls weiter gekürzt werden. Dies bringe nämlich für viele Eltern die Möglichkeit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Gefahr. Ebenso sollte die Betreuungsqualität der Kinder garantiert werden und keine Auslagerung der Nachmittagsbetreuung an Sozialgenossenschaften stattfinden.
Über die verschiedenen Bildungsstufen hinweg müsse eine grundsätzliche Diskussion zur Betreuungskontinuität stattfinden, hieß es. “Eltern finden bei jedem Übertritt (Kita-Kindergarten-Schule) neue Zeiten vor und müssen sich diesen immer wieder anpassen. Fehlt dann auch noch ein Mensadienst im Schulbereich, zwingt dies Eltern ihre Arbeitszeiten alle paar Jahre immer wieder zu ändern. So entstehen laufend neue Herausforderungen an die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.”
Im Bereich der Wirtschaft sprechen sich die Familienorganisationen dafür aus, die IRAP-Steuerreduzierung für Betriebe an die Umsetzung von nachprüfbaren familienfreundlichen Maßnahmen zu knüpfen. Dafür brauche es einfach nachprüfbare Kriterien.
Landesrat Philipp Achammer stimmte den Anwesenden zu, dass es neue Modelle brauche. Gerade der Personalnotstand in den Kindergärten als auch der Fachkräftemangel in der Wirtschaft seien Zeugnis dafür. Damit solche Modelle zukunftsträchtig gestaltet werden, sollten verschiedenen Organisationen und Bereiche mit an den Verhandlungstisch – darunter eben auch die Eltern und Familienorganisationen, denn diese treffe die Umsetzung dieser Maßnahmen im alltäglichen Leben.
Verschiedenste Südtiroler Organisationen, welche die Förderung von Familienanliegen zu ihren Kerntätigkeiten zählen, sind in der Allianz für Familie zusammengeschlossen. Die Allianz vertritt die Anliegen von unterschiedlichen Familienformen mit Nachdruck und will im Zusammenschluss konkrete Verbesserungen für Familien mit Kindern erreichen, indem sie als konstruktiver und kritischer Ansprechpartner für Politik und Verwaltung agiert.