Von: luk
Bozen – Die freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli Mair zeigt sich in einer Stellungnahme erfreut darüber, dass der Staat, mit Hilfe des Außenministeriums sowie der Carabinieri, der Mutter Rosa aus Bozen ihre geliebten Kinder aus Tunesien zurückgeholt hat, die zuvor vom Vater in dessen Herkunftsland entführt wurden.
„Der Familie wünsche ich alles erdenklich Gute für die Zukunft und dass sie die Ereignisse sowie das Geschehene gemeinsam gut verarbeiten können. Die dazu notwendige Hilfestellung wird bestimmt gewährleistet sein“, so Mair, die sich, wie viele Südtiroler, über den positiven Ausgang dieser Kindesentführung glücklich zeigt.
„Leider enden bei weitem nicht alle Kindesentführungen aus Südtirol mit einem Happyend. Ich denke dabei vor allem an jene Südtiroler Väter, die seit Jahren entweder keinen oder nur spärlichen Kontakt – wenn überhaupt – zu ihren Kindern pflegen dürfen, weil die ausländische Mutter in einer von langer Hand vorbereiteten Nacht- und Nebelaktion die Kinder in ihr Herkunftsland verschleppt hat. Schaltet diese auf stur, beginnt für den Vater ein emotional grausamer, ungerechter, jahrelanger und kostenaufwendiger Spießrutenlauf. In den Fällen die mir bekannt sind, fühlte sich weder das Außenministerium, noch das Justizministerium, noch sonst irgendeine staatliche Institution verantwortlich, den Vätern zu helfen. Anwälte kassieren zwar, letzten Endes standen die Väter aber alleine da. Das Kindswohl spielt eben nicht immer dieselbe Rolle und Väter haben leider nach wie vor oft nicht dieselben Rechte, wie sie Müttern zuteil werden. Nach wie vor gilt der allgemeine Grundsatz, dass Kinder zu ihren Müttern gehören und leider werden die Fälle oft nicht einzeln, individuell betrachtet und durchleuchtet. Diese Verschleppungen in die Heimatländer der Mütter haben oft zur Folge, dass die in Südtirol geborenen und dort in den ersten Jahren aufgewachsenen Kinder plötzlich die Sprache des Vaters nicht mehr beherrschen. Anfangs lehnten in den mir zugetragenen Fällen die Mütter jegliche Kontaktaufnahme von Seiten des Vaters gekonnt, geschickt und vor allem geschützt und bestärkt durch die Behörden ihrer Heimatländer ab. Über viele Monate hinweg, bis die Kinder die Sprache des Vaters verlernt haben und sich dadurch auch das auf einmal doch gestattete Skypen zum großen Problem, ja sogar zu einer Qual darstellte. Man sieht zwar auf dem PC sein eigenes Kind, nur kommunizieren geht nicht mehr. Dieser himmelschreiende Wahnsinn steht innerhalb der EU leider nach wie vor auf der Tagesordnung und sorgt nicht nur bei den Betroffenen für großen Unmut und völliges Unverständnis. Ein Gerichtsurteil, gefällt in Südtirol zu Gunsten eines Vaters kann sich dieser allerdings auf dem Bauch auflegen, wenn es das Gericht in der Slowakei beispielsweise nicht anerkennt. Hier muss der Gesetzgeber endlich tätig werden und schleunigst handeln. Es darf nicht länger weggesehen werden. Für rasche Rückholungen in solchen Fällen sollte mit ähnlichem Engagement vorgegangen werden, wie im Fall der Kinder aus Tunesien. Väter haben nämlich dieselben Rechte und dieses große Leid, diese traumatischen Erlebnisse, welche Kinder gleichermaßen erfahren wie die Väter, die Großeltern sowie Verwandte und Freunde sind nicht zu unterschätzen und sollten von der Gesellschaft auch nicht ignoriert werden“, so Mair.