Von: mk
Bozen – Im Dezember 2017 ist berichtet worden, dass die Stadt Bozen das beliebte Ponyreiten beim Christkindlmarkt 2018 verbieten will. Grund dafür soll eine Beschwerde des italienischen Tierschutzbundes „LAV“ gewesen sein. LAV-Vorsitzender in Südtirol ist Gianluca Felicetti.
Mit einer Landtagsanfrage wollte der freiheitliche Abgeordnete Sigmar Stocker die Auskunft erhalten, ob es stimmt, dass die Tiere beim Christkindlmarkt durch die vielen Menschen unter Stress stehen würden. „Nun ist die Antwort eingetroffen und man sieht ganz klar, dass der Verein „LAV“ und somit auch die Gemeinde Bozen falsch liegen. Der landestierärztliche Dienst lehnt das Verbot klar ab, weil man keine Nachteile für das Tierwohl erkennt. Weiters wird die Tierhaltung bei diesen großen Veranstaltungen – wie bei den Weihnachtsmärkten, beim Markus-Markt von Auer oder beim Stegener Markt in Bruneck – immer überprüft“, so der freiheitliche Landtagsabgeordnete Sigmar Stocker in einer Aussendung.
„Es wird auch bescheinigt, dass es für die Stadtbewohner gut ist, wenn Tiere in die Stadt gebracht werden. Man stimmt meiner Aussage zu, dass man den Betreibern des Ponyreitens eigentlich dankbar sein muss, dass sie die Tiere den Bürgern unserer Städte näher bringen, weil diese nicht häufig Kontakt mit solchen Tieren haben“, so Stocker weiter.
„Die Antwort sagt auch ganz klar, dass ein privater Tierschutzverein – in diesem Fall die „LAV“ – nicht zuständig ist, eine Veranstaltung mit Tieren zu genehmigen oder zu verbieten. Dies will also heißen, die Gemeinde Bozen sollte sich an den landestierärztlichen Dienst mit Fachleuten wenden und nicht an einen privaten Verein, wenn man Tiermisshandlungen vermutet. Tierschutzvereine sind mir wichtig und leisten sehr gute Arbeit. Aber dass eine Stadtverwaltung sich bei Entscheidungen an diesen orientiert, ist sicher ein Fehler, wenn es um die Überprüfung der Tierhaltung geht“, so Stocker weiter.
„Es kommt einem fast vor, als ob die diplomierten Kutscher, Reitlehrer oder andere Fachkräfte hier nicht auf das Wohl des Tieres schauen würden und die Gemeinde Bozen unterstreicht diese nun widerlegte Vermutung mit einem Verbot des Ponyreitens. Dies haben sich die Betroffenen absolut nicht verdient und ist eine Unterstellung. Ich fordere die Stadt Bozen auf, ihren Beschluss zu revidieren und die Gemeinde Meran hingegen, kein Verbot im Sinne ihrer Mitbürger einzuführen“, so Stocker abschließend.