Von: luk
Bozen – Aus Protest gegen ein neues Verbot, das das Sitzen und Liegen auf öffentlichem Boden untersagt, haben Bürgerinnen und Bürger der Kampagne “Bozen Fiorisce” am Montagnachmittag einen Flashmob auf dem Waltherplatz organisiert. Unter dem Motto „Hinsetzen. Hinlegen. Dableiben.“ machten die Teilnehmenden auf ihre Kritik an der neuen Stadtpolizeiordnung aufmerksam.
Hintergrund der Aktion ist ein Beschluss des Gemeinderats vom 18. März 2025, mit dem unter anderem das Sitzen auf Straßen, Plätzen, Gehsteigen oder unter den Lauben verboten wurde (Art. 3, Satz 9 der Stadtpolizeiordnung). Auch das Liegen auf Bänken fällt unter das Verbot.
Die Organisatoren kritisieren die Regelung als Maßnahme, die gezielt ärmere und marginalisierte Gruppen aus dem Stadtbild verdrängen solle. Der öffentliche Raum dürfe nicht nur Konsumierenden und Verkehrsteilnehmern vorbehalten sein, sondern müsse ein Ort der Begegnung, Vielfalt und Solidarität bleiben, heißt es in der Mitteilung der Initiative.
Mit dem 15-minütigen Flashmob forderten die Teilnehmer die sofortige Rücknahme des Beschlusses und sprachen sich für eine inklusive Stadtentwicklung und soziale Gerechtigkeit aus. Statt Verbote und Verdrängung brauche es Lösungen wie bezahlbaren Wohnraum, gute Arbeit und soziale Unterstützung.
Die Kampagne Bozen Fiorisce bringt zivilgesellschaftliche Gruppen, Vereine und engagierte Einzelpersonen zusammen, die sich für ein offenes, grünes und gerechtes Bozen einsetzen.
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