ABD-Jahresprogramm von Landesregierung genehmigt

Flughafen-Ausstieg kostet Steuerzahler Millionen

Dienstag, 23. Mai 2017 | 14:25 Uhr
Update

Von: luk

Bozen – Die Landesregierung hat das Programm 2017 der ABD Airport AG genehmigt, damit die Führung des Flughafens Bozen, wie vom Staat vorgesehen, gewährleistet ist.

Die Bewertung der Gesellschaftsanteile für den geplanten Rückzug aus dem Flughafenbetrieb wird in Kürze durchgeführt. Bis zum Rückzug des Landes aus der ABD Airport AG erfüllt die Flughafenbetreibergesellschaft des Landes den Führungsauftrag für den Bozner Flughafen im Sinne der staatlichen Bestimmungen. In diesem Sinne hat die Südtiroler Landesregierung am 23. Mai das Jahresprogramm 2017 der ABD genehmigt. Das Programm orientiert sich am Grundsatz der Sparsamkeit und enthält neben notwendigen Instandhaltungen und Anpassungskosten, wie zum Beispiel der Zertifizierung nach EU-Verordnung Nr. 139/2014, Fixkosten wie Personalausgaben. Der voraussichtliche Finanzierungsbedarf liegt bei 3,2 Millionen Euro plus Mehrwertsteuer. Derzeit sind keine Linienflüge vorgesehen, jedoch sind die notwendigen Voraussetzungen nach wie vor vorhanden, um interessierten Fluglinien einen verlässlichen Dienst anzubieten. Charterflüge im Sommer zu Urlaubsorten werden wie bisher mit dem Partner Aveo Tours abgewickelt. Die Prognosen für Geschäfts- und Privatflüge orientieren sich an den Erfahrungen des vergangenen Jahres.

Die zuständigen Ämter der Landesverwaltung arbeiten derweil an der Vorbereitung des Rückzugs des Landes aus der ABD Airport AG. Das Land will dazu seine Anteile von ABD abgeben. In Kürze wird der Zuschlag für die Bewertung der Gesellschaftsanteile erteilt. In einem zweiten Schritt kann dann die europäische Ausschreibung zum Verkauf der Anteile erfolgen. Die erste Ausschreibung wird im Herbst dieses Jahres abgewickelt.

BISHER

3,9 Millionen Euro: So viel wird das Land heute als Finanzausgleich an die Flugplatz-Betreibergesellschaft ABD für 2017 beschließen.

Der nach dem Referendum eingeleitete Ausstieg des Landes vom Flugplatz Bozen zieht sich eher schleppend hin.

Laut dem Tagblatt Dolomiten wird kommende Woche zumindest feststehen, welches Unternehmen den Wert der ABD schätzt, auf dass ein Käufer gesucht werden kann. Landesrat Florian Mussner betont, dass die Prozeduren einzuhalten sind.

Um zu ermitteln, wie viel Geld der Verkauf in den Landessäckel spülen könnte, haben die Experten 45 Tage ab Erhalt aller Unterlagen Zeit. Man rechnet, dass die Schätzung im August eintrifft. Im Herbst kann man dann daran gehen, die Anteile des Landes öffentlich auszuschreiben. Findet sich kein Käufer, geht die Konzession an die Enac zurück, die sie neu vergeben kann, schreiben die „Dolomiten“.

Indessen muss der Flugbetrieb (Charterflüge, Privatflieger) aufrecht erhalten werden. Heute beschließt die Landesregierung 3,9 Mio. Euro als Ausgleich 2017 an die ABD. „Wir haben wirklich versucht, zu sparen“, sagt ABD-Präsidentin Astrid Kofler. Im Vorjahr musste das Land noch 5,2 Mio. Euro zuschießen. 1,3 Millionen koste allein das Personal. „Um allen Auflagen gerecht zu werden, können wir dieses nicht reduzieren.“

Bezirk: Bozen