Appell an Politik und Gesellschaft

Forum Prävention fordert Unterstützung statt Verbote von Jugendveranstaltungen

Donnerstag, 20. Juni 2024 | 12:05 Uhr

Von: luk

Altrei – Das Teknonstop Festival in Altrei organisiert vom “Förderverein für Untergrundkultur und Jugend”, das am vergangenen Wochenende stattfand, hat die Frage aufgeworfen, welchen Freiraum junge Menschen in Südtirol haben und ob die Organisation von Veranstaltungen für junge Menschen zu großen Herausforderungen unterworfen ist.

Nun meldet sich das Forum Prävention zu Wort und appelliert an Politik und Gesellschaft, die Jugend nicht mit Verboten und Strafen zu belegen, sondern sie zu unterstützen und begleiten.

Bereits im Vorfeld hätten die Organisatoren von Teknonstop Kontakt zum Projekt streetlife.bz des Forum Prävention aufgenommen, so das Forum Prävention. Streetlife.bz ist ein Safer-Nightlife-Projekt, das auf verschiedenen Veranstaltungen in Südtirol präsent ist. Es sensibilisiert Besucher und Veranstalter zu Substanzkonsum, Verhalten im Nachtleben und Vorbeugung von Notfällen. Durch Wissensvermittlung, Erstberatung und Safer-Use-Materialien wird jungen Menschen der Zugang zu Risiko- und Gesundheitskompetenz sowie zu Unterstützungsmöglichkeiten erleichtert.

Forum Prävention weiter: “Die Organisatoren von Teknonstop haben ein Coaching in Anspruch genommen und eine Kooperation vereinbart. Sie sind eine Gruppe junger Menschen, die eine ansprechende Veranstaltung von und für junge Menschen organisieren wollten. Dafür braucht es viel Energie, Zeit, Engagement und Mut. Trotz der Hindernisse und Hürden, die vor und während der Veranstaltung auftauchten, war die Gruppe im Stande, das Event mit Anpassungen durchzuführen. Dennoch sehen sich die jungen Organisatoren nun mit Schulden und Anschuldigungen konfrontiert.”

“Am besagten Festival waren über beide Tage verteilt insgesamt zwölf geschulte Mitarbeiter von streetlife.bz mit einem Informationsstand und einem Chillout-Bereich anwesend. Sowohl Organisatoren als auch Sicherheitspersonal waren sehr kooperativ, die Zusammenarbeit verlief reibungslos. Wichtig für eine sichere Veranstaltung sind gute Kommunikation und Planung, abgestimmte Abläufe, alternative Angebote, Übernachtungsmöglichkeiten und die Anwesenheit von Sicherheitspersonal. Der Verein und seine Mitglieder haben all dies erfüllt, was sich positiv auf die Veranstaltung ausgewirkt hat. Das Event war gut organisiert und verlief friedlich: Viele junge Menschen feierten das Schulende, die Stimmung war ausgelassen und positiv, es gab keine Schlägereien und das Prinzip des Aufeinander-Achtens wurde spürbar”, so Forum Prävention.

Die Organisatoren vom “Förderverein für Untergrundkultur und Jugend” fühlten sich jedoch trotz ihrer offenen Zusammenarbeit von den Institutionen gegängelt und nahmen einen unverhältnismäßig großen Kontrolldruck vonseiten der Polizeibehörden wahr.

Forum Prävention nimmt die jungen Veranstalter in Schutz: “Junge Menschen brauchen Freiräume zur Entfaltung. Ein Event unter den aktuellen Rahmenbedingungen zu organisieren, ist eine große Herausforderung, die Wertschätzung verdient.”

Und es ergeht ein Appell an Politik und Gesellschaft:

  • Anstatt junge Menschen zu bestrafen, unterstützt und begleitet sie!
  • Gebt jungen Menschen die Möglichkeit sich kulturell und persönlich zu entfalten! Erst durch das Engagement und die Vielfältigkeit bereichern sie die Gesellschaft von heute und morgen.
  • Kommuniziert transparent! Vereinbarungen mit Gemeinde, Ordnungskräften und anderen Behörden müssen vor der Veranstaltung gemeinsam getroffen werden, es braucht klare und transparente Absprachen und eine gute Zusammenarbeit.

Bezirk: Überetsch/Unterland