Von: Ivd
Kiew – Der Ukrainekrieg zwingt beide Kriegsparteien immer wieder dazu, sich gegenseitig übertrumpfen zu wollen. Nun weckt Frankensteins Monster das Interesse der USA: Die Kombination einer sowjetischen Waffe mit US-amerikanischen Raketen hat sich im Krieg als durchaus nützlich erwiesen. Die Amerikaner ziehen nun in Erwägung, die improvisierte Lösung in die eigene Verteidigung zu implementieren.
Laut des ukrainischen Online-Mediums Defence Express haben ukrainische Techniker das Flugabwehrsystem 9K33 Osa erfolgreich mit den amerikanischen Luft-Luft-Raketen AIM-7 und AIM-9 Sidewinder kombiniert. In Anlehnung an das Frankenstein-Monster, das aus verschiedenen Einzelteilen erschaffen wurde, wird die Allianz der Systeme als „FrankenSAM“ bezeichnet. Es scheint so effizient zu sein, dass der Ausschuss für Streitkräfte des US-Senats (SASC) nun vorschlägt, diese Systeme auch für das eigene Militär zu erwägen.
25 Milliarden US-Dollar für Wehretat
Die modifizierten Systeme könnten den Schutz von US-Militärbasen verbessern. Der SASC hat im Rahmen des Entwurfs des National Defense Authorization Act (NDAA) für das Geschäftsjahr 2025 eine Erhöhung des Verteidigungshaushaltes um 25 Milliarden US-Dollar vorgeschlagen. Ein Teil dieser Mittel soll in die Produktion der FrankenSAM-Systeme fließen.
Bemerkenswert ist, dass bisher hauptsächlich die ukrainische Armee von amerikanischen Waffenlieferungen profitierte. Dass nun umgekehrt amerikanische Streitkräfte von einer ukrainischen Modifikation lernen könnten, zeigt die hohe Ingenieurskunst und Anpassungsfähigkeit der ukrainischen Techniker aus wenigen Mitteln den größtmöglichen Nutzen zu holen. Ob die FrankenSAM-Systeme tatsächlich in die USA exportiert werden, bleibt abzuwarten.