Von: luk
Bozen – “Vor genau 60 Jahren, am 22. November 1961, starb der junge Süd-Tiroler Freiheitskämpfer Franz Höfler, nachdem er zuvor von den Carabinieri grausam gefoltert wurde.” Die Süd-Tiroler Freiheit erinnert an diesen Helden mit einer eigenen Plakataktion, um an seinen tragischen Tod zu gedenken und um ihm für seinen Einsatz zu danken. “Franz Höfler hat für die Rechte von uns Südtirolern gekämpft und dafür sein Leben lassen müssen. Die Brutalität und Unmenschlichkeit, mit der die Carabinieri Franz Höfler so lange gefoltert haben, bis er in der Folge verstarb, macht bis heute sprachlos. Franz Höflers Tod ist daher ein Mahnruf, die hart errungenen Minderheitenrechte nicht leichtfertig aufs Spiel zu setzen und sich stets vor Augen zu führen, dass Südtirols Zukunft erst dann gesichert ist, wenn wir nicht mehr zu Italien gehören.”
Schon als Kind erlebte Franz Höfler in den 1930-er Jahren die Unterdrückung durch die Besatzungsmacht Italien und besuchte die verbotene deutsche Katakombenschule. Bereits in früher Jugend setzte Höfler Zeichen des Protestes gegen die italienischen Besatzer. Unter anderem wurde die damals verbotene Tiroler Fahne an schwer zugänglichen Stellen gehißt oder aufgepinselt. Er war der erste Oberjäger der im Jahre 1958 wieder gegründeten Schützenkompanie Lana. 1959 trug er beim Festumzug in Innsbruck, zusammen mit Burggräfler Kameraden, einen großen Tiroler Adler auf den Schultern. Franz Höfler schloss sich dem Befreiungsausschuss Südtirol (BAS) an und war an der Vorbereitung und an der Ausführung der Feuernacht beteiligt. Am 15. Juli 1961 wurde er verhaftet und in die Carabinieri-Kaserne nach Meran gebracht, wo er stundenlang verhört und schwer gefoltert wurde. Von den Mißhandlungen hat Franz Höfler schwere Folgeschäden davongetragen. Am 17. November mußte er, mittlerweile im Bozner Gefängnis inhaftiert, ins Bozner Spital eingeliefert werden, da Lähmungserscheinungen bei ihm aufgetreten waren. Am 22. November 1961 starb der 28-jährige an den Folgen der erlittenen Mißhandlungen im Krankenhaus von Bozen. Die Familie wurde nicht benachrichtigt, sie erfuhr es erst am nächsten morgen von einem Nachbarn, der die Todesmeldung im Radio gehört hatte. Gerichtlich geahndet wurde der Tod Franz Höflers nie, seine Folterer kamen, so wie alle anderen „Foltercarabinieri“, ungeschoren und von ihren Vorgesetzten hoch belobigt davon.
“Anläßlich seines 60. Todestages ehren wir Franz Höfler mit einer eigenen Plakataktion. Es ist wichtig, dass auch die nachkommenden Generationen noch wissen, was uns der italienische Staat angetan hat. Franz Höfler und die Freiheitskämpfer der 60-er Jahre haben schwere Folter, Kerker und Tod auf sich genommen, um für unsere Rechte zu kämpfen. Dafür gebührt ihnen Dank und Anerkennung”, so die Bewegung.