Sie verspricht sich eine "weibliche Revolution"

Frauenanteil beim Wählen: Unterberger fordert doppelte Vorzugsstimme

Dienstag, 24. Oktober 2023 | 17:24 Uhr

Von: luk

Bozen – „In Italien wurde das Frauenwahlrecht im Jahr 1946 eingeführt. Fast 20 Jahre später zogen erst die ersten beiden Frauen Waltraud Gebert Deeg und Lidia Menapace in den Landtag ein. Seither ging es stockend voran. Erst die Einführung der Frauenquote von 30 Prozent in das Wahlgesetz des Landtages, führte zu einem ersten Schub von in den Landtag gewählten Frauen. Seither stockt die Entwicklung. Wie bereits in den 20 Jahren vorher, ist bei den Wahlen 2023 zum Südtiroler Landtag der Frauenanteil bei ca. 30% festgefahren. Von 35 Abgeordneten sind nur zehn Frauen“, so Julia Unterberger, SVP-Senatorin und Vorsitzende der Autonomiegruppe im Senat in einer Mitteilung.

„Anders ist die Situation in der Provinz Trient, wo von 35 Abgeordneten 14 Frauen gewählt worden sind, das heißt 40 Prozent. Die Frage nach dem Grund ist evident: Trient hat, wie die meisten anderen Provinzen in Italien ein Wahlgesetz, dass die geschlechtergerechte Vorzugsstimme vorsieht (doppia preferenza). Wenn zwei Vorzugsstimmen gegeben werden, müssen diese, bei sonstiger Ungültigkeit, an einen Mann und an eine Frau gegeben werden. Dieses System würde in Südtirol, wo die Wählerinnen und Wähler gewohnt sind vier Vorzugsstimmen zu geben, zu einer weiblichen Revolution führen. Vielleicht ist Südtirol deshalb eine der wenigen Provinzen in Italien, die die geschlechtergerechte Vorzugsstimme nicht in ihrem Wahlgesetz hat“, meint Unterberger.

Bezirk: Bozen