Von: luk
Kaltern – Seit Jahren wird immer wieder ein freier Zugang zum Kalterer See gefordert. Es gibt zwar einen kleinen Steg, an dem man ins Wasser gehen kann. Doch für einen ganzen Badetag ist dieser Ort weniger attraktiv. Ein Blick zu den Badeseen im Trentino reicht, um zu verstehen, was sich die Befürworter eines freien Seezugangs vorstellen. Am Caldonazzosee gibt es beispielsweise zahlreiche üppige Liegewiesen mit Schatten ohne dass dafür Eintritt verlangt wird.
Der Verbraucherschutzverein Robin startet nun eine Petition für einen sanften und freien Zugang zum Kalterer See. Als Anlass dafür dient der Übergang des am See gelegenen Militärgeländes an das Land Südtirol.
“Bürgerinnen und Bürger, die sich eine erfrischende Abkühlung und etwas Entspannung am Kalterer See gönnen möchten, müssen entweder den Lido aufsuchen oder private Zugänge, immer gegen Bezahlung, benutzen (außer natürlich, sie sind mutig genug, die Treppe beim Lido zu erklimmen – ein echtes Abenteuer!). Der Kalterer See gehört dem Land Südtirol und ist damit ein öffentliches Gewässer, schade nur dass – ohne Bezahlung – für die Bevölkerung seit Jahrzehnten kein Zugang möglich ist. Aber wir konnten uns freuen: Mit dem Tauschvertrag von Juli 2023 geht ein Militärgelände direkt am Kalterer See endlich an das Land Südtirol über. Als Eigentümer des Sees hat das Land nun die Chance, einen Zugang zum Baden und Genießen dieses herrlichen Allgemeingutes bereitzustellen. Ein Konzept für einen sanften und freien Zugang liegt schon seit gefühlten Ewigkeiten beim Land auf. Natürlich kann dieses an Notwendigkeiten wie Ruhe, Sauberkeit, Kosten usw. angepasst werden”, so der Verbraucherschutzverein Robin.
“Doch auch jetzt, noch vor den Wahlen, weigern sich der Landeshauptmann und die Gemeinde Kaltern eindeutig für einen freien Zugang Stellung zu nehmen und führen auch ins Feld, der ehemalige Militärstrand müsse für ein Mähboot zur Algenbekämpfung genutzt werden? Ganz ehrlich, das ist keine ausreichende Entschuldigung, die Interessen der Bevölkerung zu ignorieren. Wir wissen, wie wichtig Algenbekämpfung ist, aber gibt es keinen Kompromiss, der sowohl die Umwelt als auch die Menschen glücklich macht? Ein freier Zugang zum See und sauberes Wasser – das klingt nach einer Win-Win-Situation, oder? Unsere dringende Bitte sich mit den Stakeholdern an einen Tisch zu setzen und eine verbindliche, einvernehmliche Lösung zu finden oder einen entsprechenden Beschluss zu fassen, wurde nicht beanwortet. Denn wir”, der Verbraucherschutzverein Robin, “sind nicht bereit, weiterhin tatenlos zuzusehen, wie weniger betuchte oder kurzzeitig erholungssuchende Bürgerinnen und Bürger vom Genuss des ‘Kalterer Sees’ ausgeschlossen werden.”
“Robin” lädt daher alle ein, an der Unterschriftensammlung/Petition teilzunehmen.
“Das Seeufer des Kalterer Sees ist für Südtirol, was der Meeresstrand für Italien ist. Schon bei den alten Römern galten das Meer und die Strände – so wie die Luft – zum Allgemeingut. „Mare commune omnium est et litora, sicut aer“. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen freien und privaten Zugängen ist daher von größter Bedeutung. Diese Verpflichtung zur Respektierung des Allgemeininteresses unterliegt der Landesverwaltung”, erinnert “Robin”.