Von: mk
Bozen – Die Freiheitlichen weisen in einer Aussendung darauf hin, dass die Situation der Busfahrer im Land immer noch problematisch sei.
„Als wir Freiheitlichen Ende vergangenen Jahres mit einem Beschlussantrag im Landtag die Landesregierung aufforderten, dafür Sorge zu tragen, dass im Bereich des Personentransports die Konzessionäre auch die Dienstpausen entlohnen, die Gehälter und die Arbeitsbedingungen generell verbessert und schrittweise an jene von Nordtirol angepasst werden, die Arbeitszeiten so eingeteilt werden, dass die Bedürfnisse des Familienlebens, des Vereinswesens und des Ehrenamtes berücksichtigt werden können, dass im Fall von Linien- und Skibussen vermehrt auf Fahrkarten gesetzt wird und dass der Zweisprachigkeitsnachweis seitens der Bediensteten mit dem ersten Arbeitstag auch bei Subunternehmen zu erbringen ist, winkte diese mit salbungsvollen Beschwichtigungsfloskeln ab. Die Proteste der Südtiroler Busfahrer blieben ungehört bzw. unbeantwortet und inzwischen hat sich die Lage anscheinend noch verschlimmert. Zu diesem Schluss muss man kommen, wenn man den jüngsten Offenen Brief von Südtiroler Busfahrern liest. Es ist bezeichnend, dass dieser aus Angst vor Repressalien bzw. Arbeitsplatzverlust anonym verschickt wurde. Wenn die Landesregierung diese Alarmglocken nicht endlich hört und entsprechende Maßnahmen setzt, wird es mit dem Aushängeschild Nahverkehr bald vorbei sein“, schreibt die freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli Mair in einer Aussendung.
Die Situation im öffentlichen Nahverkehr sei aktuell besonders angespannt, weil die bevorstehende Ausschreibung zu einer großen Unsicherheit der Betroffenen führe. Die Busfahrer würden seit geraumer Zeit eine erhebliche Verschlechterung der Arbeitsbedingungen beklagen. So hätten die Kündigungen im größten Betrieb im Lande in letzter Zeit erheblich zugenommen und inzwischen zweistellige Zahlen erreicht. Aber auch andere Linienkonzessionäre seien davon betroffen, entnimmt Mair dem offenen Brief.
„Die Gründe sind hinlänglich bekannt: Lange Arbeitszeiten, enorme Verantwortung und schlechte Bezahlung führen dazu, dass sich immer mehr Linienbusfahrer nach Alternativen umsehen. Bedenkt man zudem, welche gefährlichen Straßenabschnitte ohne nennenswerte Schäden an Fahrzeugen und Unfällen mit Personenschäden das ganze Jahr über befahren werden, stünde den Bediensteten größere Wertschätzungzu. Wen wundert es, dass unter solchen Umständen niemand mehr gewillt ist, diese Arbeit zu verrichten. Es erweckt teilweise den Anschein, dass man in manchen Betrieben gezielt die heimischen Busfahrer, insbesondere jene mit hoher Einstufung und entsprechend langer Berufserfahrung, loswerden will, um sie durch billigeres Personal von außerhalb Südtirols zu ersetzen. Da die allermeisten dieser Personen der deutschen Sprache nicht mächtig sind, ist die angestammte deutsche Bevölkerung massiv benachteiligt. Es ist nicht hinzunehmen, dass das Recht auf Gebrauch der Muttersprache anhaltend verletzt wird. Daher fordere ich die Landesregierung erneut auf, die notwendigen Verbesserungen endlich anzugehen und für die Einhaltung der einschlägigen Autonomiebestimmungen zu sorgen. Sollte dies mit der Vergabe des Dienstes nicht möglich sein, ist wirklich zu überlegen, ob das Land den Dienst nicht selber erbringen soll. Die Kosten trägt jetzt schon zur Gänze das Land bzw. der Steuerzahler“, so Mair.