Von: ka
Der Südtiroler Landtag genehmigte am Mittwochnachmittag mit großer Mehrheit einen freiheitlichen Beschlussantrag, der eine Entwicklung hin zu einer stärkeren Einbindung der Privatmedizin in den Landesgesundheitsdienst anstößt. Der Freiheitliche Fraktionssprecher Andreas Leiter Reber sprach von einem Paradigmenwechsel in der Südtiroler Gesundheitspolitik.
„Viele Probleme in der Südtiroler Sanität haben ihren Ursprung in einem überlasteten System. Eine stärkere Einbindung der Privatmedizin in den Landesgesundheitsdienst kann wesentlich zur Entlastung der öffentlichen Einrichtungen beitragen. Voraussetzung dafür ist ein einkommensunabhängiger Ausbau der Rückvergütungen für alle Bürgerinnen und Bürger. Damit können die Krankenhaus-Ambulanzen entlastet sowie OP- und Ambulanz-Wartezeiten reduziert werden. Gleichzeitig werden die freie und persönliche Arztwahl und die Aussicht auf eine medizinische Behandlung in der Muttersprache im Sinne der Patienten gestärkt. Fachkräfte, die heute noch in Scharen ins Ausland abwandern, werden durch die verbesserten Rahmenbedingungen angezogen. Pensionierte Ärzte, deren Werkvertrag im öffentlichen Dienst ausgelaufen ist, können im Privatsektor wiedereingegliedert werden und tragen zu einem größeren medizinischen Angebot im Land bei“, so Leiter Reber über die Möglichkeit, mehreren Problemfeldern gleichzeitig entgegenzuwirken.
„Ich bin sehr erfreut über die breite Zustimmung zu unserer Freiheitlichen Initiative. Damit wurde heute der Startschuss für einen Paradigmenwechsel im Südtiroler Gesundheitswesen gesetzt. Die Landesregierung ist nun dazu angehalten, alle Möglichkeiten einer verstärkten Integration der Privatmedizin in den Landesgesundheitsdienst auszuloten. Es gilt nun alle organisatorischen und finanziellen Aspekte einer Ressourcenverlagerung hin zu mehr Privatmedizin genauestens abzuwägen. Ich erwarte mir von der Landesregierung, dass als Ergebnis ein klarer Weg vorgezeichnet wird, wie man private medizinische Dienstleister Schritt für Schritt als einen vollwertigen Teil unseres Gesundheitswesens einbeziehen kann. Die 28 Ja-Stimmen sprechen eine klare Sprache – der politische Wille dafür ist endlich vorhanden“, so Leiter Reber.