Von: mk
Bozen – Die Freiheitlichen machen anlässlich des morgigen Internationalen Tags der Pflege auf die sich seit Jahren verschärfenden Probleme im Pflegebereich aufmerksam und betonen die Notwendigkeit eines ganzheitliches Konzeptes, um die Pflegeberufe aufzuwerten und Südtirol als Standort für öffentliche und private Pflegekräfte attraktiver zu machen.
„Personalmangel und chronische Überlastung, schlechte Bezahlung, fehlende Vereinbarkeit von Familie und Beruf, eine wenig praxistaugliche und langwierige Ausbildung und die mangelnde Zweisprachigkeit: Die Pflege in Südtirol krankt an vielen Stellen und sowohl Mitarbeiter als auch Betreute sind mit einer Vielzahl von Schwierigkeiten belastet. Vonseiten der Politik begegnet man diesen seit Jahren nur mit Einzelmaßnahmen, die wenn überhaupt zur Symptombekämpfung gut sind, die eigentlichen Ursachen jedoch unbehandelt lassen“, so die freiheitliche Parteiobfrau Sabine Zoderer.
„Immer wieder gibt es Rückmeldungen von Betroffenen, die beklagen, dass es keine Hilfe gibt, wenn jemand plötzlich zum Pflegefall wird. Heimplätze sind rar, obwohl die wenigsten voll ausgelastet sind, die Einrichtungen aufgrund des akuten Personalmangels außerstande sind alle freien Betten zu belegen. Wer sich dazu entscheidet ein Familienmitglied Zuhause zu pflegen, sieht sich mit dem finanziellen Nachteil der nach wie vor fehlenden rentenmäßigen Absicherung der Pflegezeit konfrontiert“, so Zoderer.
„Durch den demographischen Wandel ist eine weitere Verschärfung des Pflegenotstandes vorgezeichnet. Zum einen wird die Anzahl der Pflegebedürftigen in den kommenden Jahren drastisch ansteigen, zum anderen wird die bevorstehende Pensionierungswelle in Kombination mit dem bestehenden Nachwuchsmangel bestehende Engpässe verschlimmern“, so die F-Obfrau.
„Um den Pflegeberuf in Südtirol ernsthaft und seriös aufzuwerten und auch morgen noch allen Pflegebedürftigen eine qualitativ hochwertige Pflege garantieren zu können, muss ein ganzheitliches Konzept auf den Weg gebracht werden. Gemeinsam mit allen Akteuren des Pflegebereichs müssen bestehende Problemfelder erörtert, erfasst und klare Zielvereinbarungen zu deren Behebung getroffen werden. Wir müssen weg von dem konzeptlosen und passiven Verwalten der letzten Jahre, hin zu einem aktiven und weitsichtigen Gestalten nach klar definierten Lösungsstrategien!“, so Zoderer.