Von: mk
Bozen – Während Regionalpräsident Luca Zaia (Lega), die Suspendierung des Gesundheitspersonals in Venetien vorerst ausgesetzt hat, haben SVP und Lega heute einen entsprechenden Antrag der Freiheitlichen abgelehnt. Der freiheitliche Landesparteiobmann Andreas Leiter Reber bezeichnet in einer ersten Stellungnahme das Nein zur Aussetzung der Suspendierungen in den Gesundheits- und Pflegebetrieben angesichts der bereits akuten Personalknappheit als „mut- und verantwortungslos“.
„Im Zuge der Behandlung des Nachtragshaushaltes hätte der Landtag heute ein Zeichen setzten und den drohenden Personalstand im Gesundheitswesen zumindest vorerst abwenden können“, hält der freiheitliche Landtagsabgeordnete Andreas Leiter Reber in einer Aussendung einleitend fest. „In Südtirol sind derzeit etwa 700 Mitarbeiter im Gesundheitsbetrieb aufgrund der herrschenden Impfpflicht von einer Suspendierung bedroht. Erste Entlassungen sind bereits erfolgt. Würde jetzt und in den nächsten Wochen auch nur ein Teil dieser 700 Mitarbeiter im Südtiroler Gesundheits- und Pflegewesen suspendiert werden, so könnten essenzielle Dienste und einige der derzeitigen Strukturen nicht mehr aufrechterhalten werden. Das Gesundheitssystem fliegt uns dann im Herbst nicht wegen Corona sondern wegen der Corona-Maßnahmen um die Ohren“, so Leiter Reber.
„In anderen Regionen ist die Situation mindestens genauso prekär. Diese Sorge hat Luca Zaia, den Präsidenten der Region Venetien dazu bewogen, die derzeitigen Suspendierungen vorerst auszusetzen. Zaia begründet diese Aussetzung mit pragmatischen Gründen, denn zum einen wolle er den durch die Entlassungen verschärften Personalnotstand verzögern und zum anderen möchte er auf eine gemeinsame Vorgehensweise der Regionen warten“, hält der freiheitliche Landtagsabgeordnete fest.
„Südtirol hätte die Möglichkeit wahrnehmen und es der Region Venetien gleichtun sollen, denn jede Aufschiebung der Entlassungen ist essentiell hilfreich: Zum einen kann die Impfrate laufend gesteigert werden und vielleicht stehen uns bereits in wenigen Monate neue Medikamente zur Behandlung von Corona-Patienten zur Verfügung, was eine Neubewertung der derzeitigen Impflicht mit sich bringt“, so Leiter Reber abschließend.