Von: ka
Bozen – „Dass in Südtirols Krankenhäusern Milch aus Padua auf den Tisch kommt, dürfte eigentlich weder den Sennereiobmann und ehemaligen SVP-Kandidaten Reinalter, noch den Südtiroler Bauernbund überraschen. Es gibt zwar schon längst ein Landesgesetz zur Förderung heimischer Produkte, welches in der gesamten öffentlichen Gemeinschaftsverpflegung Südtirols die Verwendung regionaler Erzeugnisse garantieren soll, doch die SVP hat sich in den zehn Jahren seit der Verabschiedung noch nie um die Umsetzung des Gesetzes gekümmert“, schreibt der freiheitliche Parteiobmann Andreas Leiter Reber in einer Aussendung.
„Da selbstverständlich nicht alle Lebensmittel in Südtirol produziert werden können stünde es der Landesregierung frei die Prozentsätze regionaler Lebensmittel je nach Produkt oder Produktkategorien selbst zu definieren. Damit bei den öffentlichen Ausschreibungen in Krankenhäusern, Schulen und Mensen auch die entsprechende Rechtssicherheit gegeben ist, hätte die Landesregierung die vom Gesetz vorgesehenen Kriterien und ein Programm ausarbeiten müssen. Nach einer Prüfung der Kriterien und des ausgearbeiteten Programms durch die EU-Kommission wäre das Gesetz dann rechtswirksam geworden. Stattdessen haben wir eine Landesregierung, die seit Jahren die Verwendung Südtiroler Lebensmittel predigt und gleichzeitig Milch aus der Poebene trinkt“, so Leiter Reber.
Auch die freiheitliche Jugend kritisiert die Doppelmoral der Landesregierung: “Wer sich noch an die letzte Haushaltsrede des Landeshauptmannes erinnert, weiß dass diese vor allem vom Begriff „Nachhaltigkeit“ geprägt war. Arno Kompatscher kündigte an, Südtirol zum Nachhaltigkeitsland Nummer eins machen zu wollen. Auch jetzt in der Corona-Krise forderte die Landesregierung und die mit dem Bauernbund eng verbandelte Volkspartei immer wieder uns Südtiroler dazu auf, heimische Produkte zu kaufen und unsere lokalen Unternehmen zu stärken und zu unterstützen. Dass genau diese Landesregierung es nach wie vor zulässt, dass in unseren Spitälern Milch aus Padua und Obst aus Rimini nach Südtirol anliefern lässt, obwohl Südtirols Bauern selbst ausgezeichnete Lebensmittel herstellen ist beschämend“, so FJ-Obmann Oscar Fellin.