Junge Menschen brauchen laut den Young Greens Raum, nicht Repression

„Freiräume statt Polizeistaat“

Sonntag, 06. April 2025 | 16:21 Uhr

Von: mk

Bozen – Die Young Greens Southtyrol zeigen sich alarmiert über den zunehmenden Ruf nach mehr Kontrolle und Repression gegenüber Jugendlichen. Anstatt junge Menschen pauschal zu kriminalisieren, brauche es endlich eine ehrliche, respektvolle Debatte auf Augenhöhe – und vor allem mehr Freiräume, ist die Jugendorganisation der Grünen in Südtirol überzeugt.

„Die Jugend ist nicht das Problem, sie ist Teil der Lösung“, so die Young Greens. „Doch anstatt sie zu stärken, schränkt man sie immer weiter ein – mit Polizeipräsenz statt Perspektiven, mit Einschränkungen statt Verantwortung, mit Vorurteilen statt Vertrauen.“

In Südtirol fehlen laut Young Greens konsumfreie, selbstgestaltbare Räume für Jugendliche. Öffentlicher Raum werde für junge Menschen zunehmend eingeschränkt. „Sie gelten als laut, störend, problematisch – selten aber als kreativ, engagiert oder schlicht: dazuzugehörig. Diese Stigmatisierung lehnen wir entschieden ab“, so die Young Greens.

Die Skandalisierung einzelner Vorfälle oder Veranstaltungen führe zu einer gefährlichen Dynamik: Eine ganze Generation werde unter Generalverdacht gestellt. „Dabei zeigen aktuelle Studien: Junge Menschen konsumieren heute bewusster und verantwortungsvoller als frühere Generationen – insbesondere im Umgang mit Alkohol und Nikotin“, so die Young Greens.

„Nein zu Law-and-Order“

Mit Sorge blicken die Young Greens auf das neue Landesgesetz zur Ortspolizei von Landesrätin Ulli Mair. Die Forderung nach einem Ortspolizisten pro 1.000 Einwohner sei Symbolpolitik. „Wir brauchen keinen Polizeistaat, wir brauchen eine solidarische Gesellschaft“, so Julian Rossmann. Repression sei keine Prävention. Die Young Greens würden stattdessen mindestens einen Sozialarbeiter auf 1.000 Einwohner und Ausbau von Streetwork- und Präventionsarbeit fordern, öffentliche Räume gemeinsam mit Jugendlichen gestalten.

„Jugendarbeit muss partizipativ, ermächtigend und inklusiv sein. Gerade in Zeiten nach Corona, sozialer Unsicherheit, steigender Preise und globaler Krisen brauchen wir Orte, an denen junge Menschen sich austauschen, entfalten und solidarisch organisieren können“, so die Young Greens. Besonders migrantische und einkommensschwache Jugendliche würden in der aktuellen Debatte zu oft nur als „Sicherheitsrisiko“ wahrgenommen. „Ihre Perspektiven, Talente und Bedürfnisse bleiben außen vor. Das ist nicht nur diskriminierend, sondern gefährdet auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt“, so die Young Greens.

Eine zukunftsfähige Gesellschaft brauche keine immer strenger werdenden „Sicherheitsgesetze“, sondern Bildung, Teilhabe und Vertrauen in die junge Generation, so das abschließende Statement der Young Greens. „Repression ist keine Lösung – sie ist ein Ausdruck politischer Gestaltungsschwäche.“

Bezirk: Bozen

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