Team K schlägt Alarm – „Steiniger Weg zur Inklusion“

„Freizeitpark schließt autistische Kinder aus“

Freitag, 02. August 2024 | 11:17 Uhr

Von: mk

Bozen – “Autistischen Kindern und Jugendlichen wird trotz Begleitung von Betreuern der Zugang zu einem Freizeitpark verweigert. Diese Meldung lässt bei vielen betroffenen Eltern die Alarmglocken bezüglich Inklusion und Teilhabe am öffentlichen Leben erneut schrillen”, sagen Lucia Russo (Bürgerliste Freienfeld), Elisabeth Fulterer (Team K), sowie die Team K-Landtagsabgeordneten Franz Ploner und Alex Ploner.

Viel wird von Integration und Inklusion von Personen mit Behinderung gesprochen, aber wie sieht die Realität aus? „Sind Kinder und Jugendliche mit Autismus wirklich so ‚schlimm‘, dass ihre Teilhabe am normalen gesellschaftlichen Leben erschwert wird? Leider erleben betroffene Familien immer noch untragbare Situationen. Nicht nur, dass einer Gruppe von Jugendlichen mit Autismus vor Kurzem der Zugang zu einem Freizeitpark verwehrt wurde, obwohl sie von Betreuern begleitet waren, es gibt auch viele weitere Momente im Alltag, bei denen einfach Nein gesagt wird“ , bedauern Russo und das Team K.

Der Weg zu einer inklusiven Gesellschaft im Sinne der UN-Menschenrechtskonvention sei noch ein langer und steiniger, wie Lucia Russo aus eigener Erfahrung zu berichten weiß: “Vor Kurzem hat mir eine Mutter berichtet, dass sie vergeblich versucht habe, ihren Sohn für Sommercamps anzumelden. Ein Ehepaar berichtet, dass der an Autismus leidenden Sohn sehr sportbegabt sei, aber leider nehme ihn kein Verein auf. Ein Vater erzählt, dass sein Sohn im Durchschnitt dreimal pro Woche bereits gegen 9.30 Uhr von der Schule abgeholt werden müsse. Begründung der Schule: zu unruhig. Dann gibt es auch den Fall einer Familie, die in einem Restaurant gebeten wurde, den Platz zu wechseln, da der Sohn mit einer autistischen Störung durch sein Verhalten angeblich die anderen Gäste gestört und irritiert habe.”

Elisabeth Fulterer, Gemeinderätin des Team K in Brixen, bedauert den jüngsten Vorfall im Freizeitpark. Sie verortet die Problematik des Ausschlusses von Menschen mit Behinderung auch in Südtirol in der Entwicklung der Gesellschaft. Diese sei in einer Art Wahn der Perfektion, der Geschwindigkeit und des Egozentrismus gefangen, wo Menschen, die nicht in dieses Schema passen, ausgeschlossen werden. Gerade deswegen seien in der Frage der Inklusion Politik und öffentliche Verwaltung gefordert, beispielgebend deutliche Zeichen zu setzen auf einer noch langen Reise hin zu einer inklusiven Gesellschaft und zur Weichenstellung für ein gleichwertiges Leben für alle Glieder der Gesellschaft.

“Reicht es nicht aus, dass diese Familien schon so vieles anpacken müssen? Sollte es nicht eigentlich so sein, dass alle Menschen offener und sensibler sein sollten?”, fragen sich Lucia Russo und Elisabeth Fulterer.

Es gebe viele solcher Situationen, die erzählt und über die berichtet werden könnte. Es seien Alltagssituationen, die immer wieder vorkommen, aber für betroffene Familien eine besondere Herausforderungen darstellen würden.

“Auch diese Kinder und Jugendlichen mit Beeinträchtigung haben Begabungen und ein Recht auf ein gleichwertiges Leben wie alle anderen. Während ein Freizeitpark autistische Menschen ausschließt, gibt es einen anderen, der die Inklusion zusammen mit der Lebenshilfe sogar fördert und den Park für Menschen mit Behinderung öffnet. Solche Beispiele sollten Vorbildcharakter haben. Wichtig ist aber eine fortlaufende Sensibilisierung, Information und Weiterbildung in diesem Bereich. Das Team K wird weiterhin alle politischen Möglichkeiten ausschöpfen, um den Weg der Inklusion und Integration in Südtirol weiterhin zu ebnen”, versichern die Landtagsabgeordnete Franz Ploner und Alex Ploner.

Bezirk: Bozen

Kommentare

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21 Kommentare auf "„Freizeitpark schließt autistische Kinder aus“"


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bubbles
bubbles
Universalgelehrter
3 h 59 Min

Vielleicht hat der Park verstanden wie extrem die reize (Musik, Lichter, Menschenmengen und Geschrei) für autistische Personen werden können, gerade in einem Freizeitpark. Es gibt immer 2 Seiten.

info
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Universalgelehrter
3 h 45 Min

und auch im Restaurant hätten die Reize an Aroma zu stark sein können, dai dai

Babba
Babba
Tratscher
3 h 32 Min

@ bubbles
Ich stimme dir zu, wir kennen nur eine Seite der Medaille – wobei der Zutritt zum Park an sich kein Problem sein sollte
, wenn Betreuer dabei sind. Diese sollten im Norfall wissen, was sie den Personen zumuten können. Außer es lag eine offensichtliche Überforderung vor

N. G.
N. G.
Kinig
2 h 37 Min

Ne! Was den Kindern zugemutet werden kann entscheiden in erster Linie die Eltern durch Erfahrung und Absprache mit den behandelnden Ärzten denn jedes davon ist anders.
Das ist NONSENS!

Skye
Skye
Tratscher
2 h 34 Min

Zufällig kenne ich den “Freizeitpark” und die Organisation die dorthin wollte. Es ist ein Klettergarten.

Neumi
Neumi
Kinig
1 h 56 Min

Wie viel äußere Einflüsse ein Autist aushält, sollten seine Betreuer wissen.

Goennenihrwichtigtuer
Goennenihrwichtigtuer
Universalgelehrter
59 Min 50 Sek

N.G. So long dor Freizeitpark haftet, wos i mor bei inserer Gesetzelage sehr gut vorstellen, entscheidet der Unbieter WAS ER SICH ZUMUTET. Wer nicht hot konn sel logisch a nit nachvollziehen.

info
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Universalgelehrter
4 h 54 Min

Bitte her mit den Namen der diskriminierenden Lokale und Organisationen, damit man diese boykottieren kann!

Homelander
Homelander
Universalgelehrter
4 h 32 Min

Ganz genau, zum schämen!! Und ja, die Realität sieht in vielen anderen Sparten auch anders aus… heutzutage ist das wichtigste, dass es auf dem Papier passt, aber leider siehts in Realität anders aus…

magg
magg
Superredner
3 h 56 Min

Genau so ist es auch bei der Algerierin Khelif, nur weil ihr Aussehen nicht den Idealen einer Frau entsprechen, aber seit ihrer Geburt eine Frau ist, muss sie Diskriminierungen im Kauf nehmen.

Ninni
Ninni
Kinig
4 h 30 Min

Alarmglocken hoch 3

Was soll das ???
Leben auf einem falschen Planeten ????

Doolin
Doolin
Kinig
3 h 40 Min

…minusdrucker sind auf falschem Planeten…

Ninni
Ninni
Kinig
1 h 56 Min

WIESO müssen Sutisten diesbezüglich diskriminiert werden !!!!!

Als Eltern deren, weiss man was dem Sohn Tochter GUT oder auch nicjt gut tut

Drum alle hier Gescheiderwisser, hört auf ❤en

user6
user6
Superredner
4 h 15 Min

leider verstehe ich das, aber man kann diesbezüglich sicher etwas unternehmen, dass sich autisten nicht ausgeschlossen fühlen. oder sind es eher die eltern, die sich ausgeschlossen fühlen?

info
info
Universalgelehrter
3 h 26 Min

ja, man könnte zum Beispiel einfach damit beginnen, sie nicht auszuschließen, vielleicht würde sich das Gefühl dann auch verflüchtigen

Neumi
Neumi
Kinig
1 h 54 Min

Autist oder nicht, es gibt genügend Eltern, die der Meinung sein, dass für ihre Prinzen und Prinzesschen überall ein roter Teppich ausgerollt werden müsste.

Einige Autisten mögen tatsächlich mit gewissen Situationen überfordert sein und in dem Fall muss man sie davor abschirmen, aber das liegt nicht im Ermessen der Betreiber. Autisten grundsätzlich auszusperren ist ein No-Go. Wie viel geht, müssen die Betreuer/Eltern wissen und auch reagieren, so bald es zu viel wird.

Ninni
Ninni
Kinig
1 h 46 Min

@ user6

NEUN, Eltern sicher NICHT 🥺

krokodilstraene
3 h 10 Min

In diesem spezifischen Fall ging es um einen Hochseilgarten.

Aufgrund der Versicherungsbestimmungen gibt es eben auch spezielle Zugangsbestimmungen und -voraussetzungen.

Aber korrekterweise hätte im Artikel auch diese Sichtweise behandelt werden müssen!
Mit einer einseitigen Berichterstattung kommen natürlich sehr schnell Meinungen und Kommentare zustande, die der Sache nicht gerecht werden.

Neumi
Neumi
Kinig
1 h 57 Min

Ja, das Verhalten kann als störend empfunden werden, seien wir ehrlich. Aber aus- oder wegsperren muss man die Personen deswegen auch nicht.

Andererseits müssen aber auch die Eltern / Betreuer manchmal einsehen, wann es zu viel ist.

maikaefer8
maikaefer8
Tratscher
1 h 14 Min

Es gibt immer zwei Seiten.

In einem teurem Lokal in dem Paare einen schönen Abend verbringen möchte finde ich es legitim, wenn der Wirt die Familie bittet in einem Nebenraum Platz zu nehmen, wenn die Geräuschkulisse nicht zu den Nachbartischen passt. In einem Ausflugsgasthof ist das sicher was anderes.

Viele Hochschaubahnen Karusselle udgl. dürfen weder von Kindern noch von eingeschränkten Personen benutzt werden, da dies einfach zu gefährlich wäre. In dem Fall ist wohl sinnvoller wenn die Gruppe nicht sinnlos Eintritt bezahlt.

donaldduck
donaldduck
Grünschnabel
2 h 49 Min

Es sind auch nur Menschen die im Leben auch teilhaben dürfen so wie jede andere egal ob jemand eine Behinderung hat oder down Syndrom hat oder autistischen menschen …und dann werden diese Menschen abgewiesen…in welcher Gesellschaft leben wir eigentlich??? Diese Menschen die sowas machen sollen sich schämen, denn diese Menschen haben auch ihre Rechte sein Leben so zu gestalten wie es möchte…ganz einfach…aber Ausgrenzung ist FEHL AM PLATZ!!!!

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