Von: luk
Bozen – Um die “Fridays For Future”-Bewegung ist es im Zuge der Coronakrise still geworden. Andere Themen rückten in den Fokus der Öffentlichkeit und der Lockdown gab keine Möglichkeiten mehr, politisch aktiv zu werden und auf die Straße zu gehen.
Doch nun hat sich die Bewegung in Südtirol wieder gesammelt und hat unter dem Hashtag fighteverycrisis mit einem Flashmob am Silvius-Magnago-Platz ein Zeichen für Klima und Umweltschutz gesetzt – “ein neuer kreativer Weg, um zukünftigen Generationen eine Stimme zu geben”, wie es heißt.
“Derzeit erleben wir eine Krise, die alles auf den Kopf gestellt hat, die uns alle, unsere Gewohnheiten, unseren Alltag verändert und uns des wichtigsten, und vielleicht sogar des wirksamsten Mittels beraubt hat, um die Aufmerksamkeit der Gesellschaft auf die Klimakrise zu lenken: Demonstrationen. Nicht auf die Straße gehen zu können, nicht gemeinsam kämpfen zu können, war notwendig, um vielen eine Zukunft gewährleisten zu können. Eine Zukunft, die jedoch auch von einer anderen Krise bedroht wird, die wieder einmal, nicht im Geringsten, als eine echte Krise, als eine echte Gefahr angesehen wurde und wird: die Klimakrise. Es hätte sich in dieser Zeit die Gelegenheit geboten den Kurs zu wechseln, jedoch wurde versucht, so schnell wie möglich zu jener Normalität zurückzukehren, die ja eigentlich das Problem darstellte”, so die Bewegung in einer Aussendung.
“Und dies obwohl die Klimakrise seit langem eine reale, echte Bedrohung für viele Menschenleben ist, die, wenn nicht sofort gehandelt wird, weit schlimmere Folgen haben wird als die der Coronavirus Pandemie. Wie ist es also möglich, dass derzeit über eine Lockerung der Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels nachgedacht wird? Wo ist die Entschlossenheit, die zu Recht bei dieser Pandemie zu beobachten war”, fragt “Fridays For Future” in Südtirol.
Die Klimakrise dürfe nicht vergessen werden, sie müsse eine Priorität auf der lokalen, nationalen und internationalen politischen Agenda werden. “Wir können es uns nicht leisten, zu warten, uns Zeit zu lassen, nicht jetzt zu handeln: Nach der Gesundheitskrise haben die Regierungen beschlossen, viel Geld in die Bekämpfung der Wirtschaftskrise zu investieren. Diese Schulden werden junge Menschen noch viele Jahre belasten. Es ist daher absolut notwendig, dass dieses Geld für zukünftige Generationen und zum Schutz unseres Planeten investiert wird. Wir brauchen einen Wandel in unserer Wirtschaft von der Energieerzeugung und Energieeinsparung hin zu Mobilität, Landwirtschaft und Tourismus. Deshalb fordern wir, dass öffentliche Hilfen der EU, des Staates und des Landes mit einer nachhaltigen Unternehmenssanierung verknüpft werden. Jede Entscheidung muss an die Erreichung des Ziels der Klimaneutralität im Jahr 2035 für Südtirol geknüpft sein”, heißt es abschließend.