Von: mk
Bozen – Um die Bildungswege von Kindern bis zu drei Jahre zu stärken, arbeitet die Familienagentur mit der Freien Universität zusammen.
Die Bedeutung der frühkindlichen Bildung und Förderung für die spätere Entwicklung ist wissenschaftlich ausführlich belegt. Zur Stärkung der Qualität der Kleinkindbetreuung hatte die Familienagentur des Landes über einen Beteiligungsprozess Qualitätsstandards für Kinderhorte, Kindertagesstätten und Tagesmütter bzw. Tagesväter ausgearbeitet. Die Landesregierung genehmigte diese im Oktober 2017. Vorgesehen ist unter anderem die Ausarbeitung eines Rahmenplans für die frühkindliche Bildung in den Kleinkindbetreuungsdiensten.
Über die Ausbildung und wissenschaftliche Begleitung von Mitarbeitenden in der Kleinkindbetreuung hat in der vergangenen Woche Familienlandesrätin Waltraud Deeg mit der Präsidentin der Freien Universität Bozen, Ulrike Tappeiner, gesprochen. An dem Treffen nahmen auch Dekan Paul Videsott und Professorin Ulrike Elfriede Loch teil. Im Mittelpunkt stand das geplante Forschungsprojekt, für das die Weichen bereits gestellt wurden und das – auch über die Ausarbeitung des Rahmenplans für die frühkindliche Bildung in den Kleinkindbetreuungsdiensten – auf die Stärkung der frühkindlichen Bildung abzielt.
“In Zusammenarbeit mit der Familienagentur, Pädagoginnen der Kleinkindbetreuungsdienste und Professor Loch wird an der Universität Bozen ab kommendem August ein wissenschaftlicher Mitarbeiter am Rahmenplan arbeiten, der als pädagogisches Hilfsinstrument für die Mitarbeitenden in den Betreuungseinrichtungen konzipiert ist und die Einhaltung einheitlicher Qualitätsstandards gewährleisten soll”, erläutert Familienlandesrätin Waltraud Deeg. Das entsprechende Konzept wurde im Rahmen des Treffens vorgestellt.
“Forschung zu Erziehung, Entwicklung und Bildung in unterschiedlichen Lebenswelten, aber auch zu sozialen Prozessen gehören zu den wichtigsten Säulen der Forschung am Campus Brixen”, betonte Uni-Präsidentin Ulrike Tappeiner. “Es freut mich daher sehr, dass unsere Fakultät für Bildungswissenschaften ihr umfangreiches Know-how einbringen kann. Unser gemeinsames Ziel ist es, neueste Forschungserkenntnisse mit partizipativen Ansätzen zu kombinieren, um die unterschiedlichen Perspektiven der Beteiligten aktiv zu integrieren.”
“Ab dem Kindergartenbesuch und bis zum Schulaustritt werden Kinder und Jugendliche in Südtirol bereits sehr gut gefördert und begleitet. Nun gilt es, die Bildungswege im Kleinkindalter, also bis zu drei Jahren, zu stärken”, betont die Landesrätin. Die Kooperation mit der Universität Bozen könne dazu einen wertvollen Beitrag leisten.
Längerfristig angepeilt werde auch die Einrichtung einer Professur an der UNI Bozen für die Ausbildung von Mitarbeitenden im Bereich der Kleinkindbetreuung. “Damit leiten wir einen nachhaltigen Aufbau von Kompetenzen vor Ort ein, um auch längerfristig eine angemessene Qualität in der frühkindlichen Bildung und Förderung zu gewährleisten”, so Deeg.