Von: APA/Reuters
Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerov hat am Dienstag Kämpfe des ukrainischen Militärs mit nordkoreanischen Soldaten in der russischen Region Kursk bestätigt. In einem Interview mit südkoreanischen Medien sagte Umerov, es habe zum ersten Mal “kleine Zusammenstöße” zwischen den Streitkräften Kiews und nordkoreanischen Soldaten gegeben, berichtete die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform unter Berufung auf das Magazin “Politico”.
Weitere Einzelheiten nannte der ukrainische Verteidigungsminister nicht. Auf die Frage, ob das Gefecht bedeute, dass Nordkorea offiziell in den Krieg eingetreten sei, antwortete Umerow: “Ja, ich denke schon. Es war ein Zusammenstoß.” “Wir erwarten in den kommenden Wochen weitere Gefechte”, fügte Umerow hinzu.
Am Montag sagte Andrii Kowalenko, der Leiter des ukrainischen Zentrums für die Bekämpfung von Desinformation, dass die ersten Soldaten aus Nordkorea in der Region Kursk bereits unter Beschuss geraten seien. Nach Angaben des Pentagons befinden sich derzeit mehr als 10.000 nordkoreanische Soldaten in der Region Kursk, um Moskau bei der Invasion der Ukraine zu unterstützen. Wie Ukrinform bereits früher berichtete, schrieb die “Financial Times” unter Berufung auf den ukrainischen Geheimdienst, dass es in der russischen Region Kursk zu einem ersten militärischen Zusammenstoß zwischen ukrainischen Soldaten und dem nordkoreanischen Militär gekommen sei.
Die G7 und drei wichtige Verbündete warnen Russland indes vor dem Einsatz nordkoreanischer Soldaten im Krieg gegen die Ukraine. “Die direkte Unterstützung Nordkoreas für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine wäre nicht nur ein Zeichen für die verzweifelten Bemühungen Russlands, seine Verluste zu kompensieren, sondern würde auch eine gefährliche Ausweitung des Konflikts bedeuten”, erklärten die Außenminister der G7-Staaten USA, Japan, Italien, Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Kanada sowie von Südkorea, Australien und Neuseeland.
Unterdessen griff Russland Angaben der ukrainischen Behörden zufolge die Stadt Saporischschja an. Dabei wurden sechs Menschen getötet und neun weitere verletzt, teilte Regionalgouverneur Ivan Fedorow auf Telegram mit. Zuvor hatte er bereits erklärt, dass die russische Armee in der Stadt im Südosten des Landes Infrastruktur-Einrichtungen attackiert habe.
Charkiw wurde Behördenangaben zufolge am Dienstag erneut mit Lenkbomben angegriffen. Dabei seien zwei Menschen verletzt worden, teilte Regionalgouverneur Oleh Synjehubow auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. In drei Appartement-Häusern seien Fensterscheiben zerstört worden. Erst am Sonntag war die Stadt unweit der Grenze zu Russland zum Ziel von Lenkbombenangriffen unter anderem auf Wohnhäuser und Geschäfte geworden. Dabei wurden mehrere Menschen verletzt.
Auch die ukrainische Hauptstadt Kiew wurde in der Nacht erneut Ziel russischer Drohnenangriffe. Die ukrainische Luftwaffe versuche, eine zweite Angriffswelle abzuwehren, schrieb Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram. Russland habe zwei verschiedene Bezirke der Stadt ins Visier genommen.
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