Kritik von SVP-Senatorin Unterberger

“Für die Rechte ist jede Andersartigkeit eine Bedrohung”

Mittwoch, 24. Juli 2024 | 17:20 Uhr

Von: luk

Rom – „In nur einer Woche hat der Verfassungsgerichtshof, nach dem Urteil über das freiwillige Lebensende, neuerlich eine Gesetzeslücke angeprangert. Es gibt in Italien keine Möglichkeit sich als weder weiblich noch männlich zu erklären.“ Das erklärt die Präsidentin der Autonomiegruppe im Senat, Julia Unterberger in einer Mitteilung.

„Dies im Gegensatz zu den meisten europäischen Demokratien. Das deutsche Personenstandgesetz erlaubt seit Dezember 2019 als Angabe zum Merkmal Geschlecht vier Ausprägungen: ‘männlich’, ‘weiblich’, ‘ohne Angabe’ und ‘divers’. In Österreich gibt es seit dem Jahr 2020 sechs Optionen zur Geschlechtseintragung: weiblich, männlich, inter, divers, offen oder ‘keine Angabe'”, so Unterberger.

“Der Verfassungsgerichtshof war vom Landesgericht Bozen angerufen worden, um die Verfassungswidrigkeit einer Bestimmung zu klären, die nur das männliche oder weibliche Geschlecht vorsieht. Er hat zwar keine Verfassungswidrigkeit erkannt, aber trotzdem darauf verwiesen, dass das italienische Parlament als Gesetzgeber tätig werden müsse. Gleichzeitig hat er klargestellt, dass die Wahrnehmung von Personen, weder dem männlichen noch den weiblichen Geschlecht anzugehören, eine Situation erheblichen Unbehagens auslöst. Außerdem betrifft es nur einen sehr überschaubaren Personenkreis. Beim letzten anonymen Mikrozensus 2022 in Deutschland haben sich 0,0015 der Teilnehmer als nicht männlich oder weiblich erklärt. Trotzdem überwiegt bei der rechten Regierung, wie üblich, die Abneigung gegen alles Andersartige. Kollege Urzì hat sofort ganz stolz erklärt, dass diese Regierung sicher kein Gesetz verabschieden werde. Ob diese Haltung Anlass zu Stolz sein kann, muss bezweifelt werden”, heißt es abschließend.

Bezirk: Bozen

Kommentare

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6 Kommentare auf "“Für die Rechte ist jede Andersartigkeit eine Bedrohung”"


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Ischjolougisch
Ischjolougisch
Superredner
1 Monat 7 Tage

Ich finde jeder darf selber entscheiden was er sein will, und zwar als Keimzelle.
Als Mensch wird man dann normalerweise geboren als was man sich entschieden hat geboren zu werden, nämlich weiblich oder männlich.
Warum muss der Mensch sich heute am besten je nach Uhrzeit und nach Gefühl Umbenennen dürfen als was er sich fühlt?
Für mich sieht das alles eher nach einem Wettbewerb “auffallen um jeden Preis” aus als nach Selbstverwirklichung.

Neumi
Neumi
Kinig
1 Monat 6 Tage

Das ist eben das Problem Nicht-Binär ist kein Gefühl, sondern Genetik.
Es gibt mehr als zwei Ausprägungen. “nämlich weiblich oder männlich” stimmt schlicht und einfach nicht.
Warum müssen diejenigen, die keins von beiden sind oder beides, sich für eines von beiden entscheiden?

Ischjolougisch
Ischjolougisch
Superredner
1 Monat 5 Tage
@Neumi das paradoxe ist ja nicht nur diejenigen die im Moment keins von beiden sein wollen oder beides, haben sich bereits vor ihrer Geburt für eines entschieden. Man erkannte es sofort am Geschlechtsteil. Es steht im Geburtsschein. JETZT wollen sich der oder diejenigen umentscheiden. Ja JETZT. Nicht- Binär ist eben KEINE Genetik, es ist ein wokes Gefühl das sich jederzeit ändern lässt. Änderungen in den Chromosomen, in der Genetik können sich im Laufe des Lebens ändern, durch Einfluss und dem dadurch entstandenem Gefühl . Warum betrachten dies Menschen die früher getroffenen Entscheidungen nicht als Geschenk, sondern als Problem? Warum nur… Weiterlesen »
Neumi
Neumi
Kinig
1 Monat 4 Tage
@Ischjolougisch Das ist eben das Problem. Manche haben beide Geschlechtsmerkmakle, die nicht alle getestet werden bei der Geburt, es wird einfach nur auf das Dingeling geachtet und das war’s. Solche Fehler korrigieren zu lassen, steht jedem zu. Früher (damit hat man mittlerweile zum Glück aufgehört) hat man die Linkshänder auch dazu gezwungen, die rechte Hand zu verwenden, was schlimme psychologische Folgen haben konnte. Warum sollte die fehlerhafte Bestimmung des Geschlechts und das Drängen in eine unnatürliche Rolle keine negativen Auswirkungen haben? Es gibt drei Schalter, die über das Geschlecht bestimmen, das ergibt acht verschiedene Ausprägungen, von denen sich mindestens fünf… Weiterlesen »
Neumi
Neumi
Kinig
1 Monat 4 Tage

@Ischjolougisch Ich bin mir nicht sicher, ob du mit “natürlichem” Geschlechtswechsel recht hast oder nicht. Aber das gab es früher natürlich, bei allen Lebenwesen, sobald genau da notwendig wurde. Bei den Menschen gibt es diese Notwendigkeit nicht mehr, aber die Anlage dafür ist noch da.
Aber falls du recht hast, dann ist das um so mehr ein Grund dafür, sich daran anzupassen.

krokodilstraene
1 Monat 6 Tage

Es bleibt die Frage, auch wenn es sehr wenige Fälle sind, welches Geschlecht jemand angibt, wenn er/sie bei der Geburt männliche und weibliche Geschlechtsmerkmale aufweist…

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