Zusammenarbeit bei der Besteuerung

G20 nehmen die Superreichen ins Visier

Samstag, 27. Juli 2024 | 08:30 Uhr

Von: APA/Reuters

In Brasilien haben sich die G20-Finanzminister beim Gipfeltreffen in einer ersten gemeinsamen Erklärung für eine Zusammenarbeit bei der Besteuerung der größten Vermögen der Welt ausgesprochen. Die Finanzminister der Gruppe der 20 wichtigsten Volkswirtschaften einigten sich am Freitag darauf, sowohl in ihrem gemeinsamen Kommuniqué als auch in einer separaten Erklärung zur internationalen Steuerkooperation, auf eine faire Besteuerung von “sehr vermögenden Personen” hinzuweisen.

“Wir werden uns bemühen, zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, dass sehr vermögende Privatpersonen effektiv besteuert werden”, hieß es im endgültigen Entwurf der G20-Ministererklärung von Rio de Janeiro, der der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt.

Es sind jedoch bereits Meinungsverschiedenheiten darüber aufgetreten, ob diese internationale Steuerkooperation mit Hilfe der Vereinten Nationen (UN) oder über die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) stattfinden soll. US-Finanzministerin Janet Yellen sagte gegenüber Reuters am Rande des G20-Treffens, sie glaube, dass die OECD, die in den letzten drei Jahren die Verhandlungen über ein globales zweiteiliges Unternehmenssteuerabkommen geleitet habe, besser geeignet sei. “Wir wollen nicht, dass diese Angelegenheit auf die UN verlagert wird”, sagte Yellen und fügte hinzu, dass die UN nicht das technische Fachwissen für die Aufgabe habe.

Befürworter einer globalen Mindeststeuer für Milliardäre beharrten jedoch darauf, dass die UN das richtige Forum für eine globale Steuerzusammenarbeit sei. “Wir fordern die Staats- und Regierungschefs der G20 auf, sich den Fortschritten der UN anzuschließen und einen wirklich demokratischen Prozess zur Festlegung globaler Standards für die Besteuerung der Superreichen zu etablieren”, sagte Susana Ruiz, Leiterin der Abteilung Steuerpolitik bei Oxfam International.

Guilherme Mello, ein Vertreter des brasilianischen Finanzministeriums, erkannte sowohl die OECD als auch die UN als legitime Foren an und sagte, eine laufende Diskussion über die Besteuerung von Superreichen sei allgemein ein Fortschritt. Einige Beobachter blieben skeptisch, was die Chancen für eine globale Vermögenssteuer angeht. Europäische Regierungsmitarbeiter wiesen beispielsweise darauf hin, dass nicht einmal die aus 27 Ländern bestehende Europäische Union (EU) als Ganzes die Steuerhoheit hat. Innerhalb der EU unterstützte beispielsweise Frankreich schon früh eine globale Mindestvermögenssteuer, Deutschland leistete dagegen Widerstand.

Kommentare

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9 Kommentare auf "G20 nehmen die Superreichen ins Visier"


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Homelander
Homelander
Universalgelehrter
1 Monat 4 Tage

Richtig so… volle Pulle zohl mochn…

N. G.
N. G.
Kinig
1 Monat 4 Tage

Ne! Bezahlen wie Jedermann! Nicht mehr und nicht weniger!

6079_Smith_W
1 Monat 4 Tage

@N. G.

Bin ich auch der Meinung. Es braucht keine Sondersteuer, sondern die ganzen Schlupflöcher damit man ums Steuernzahlen drum rummkommt sollten endlich geschlossen werden.

Amazon, Apple & co sollen mal endlich richtig zahlen wie es sich gehört !

So ist das
1 Monat 4 Tage

Immrr nur das übliche Bla Bla Bla.
Die Reichen werden auf Kosten der Armen und der Umwelt reicher, das ändert sich nicht.

N. G.
N. G.
Kinig
1 Monat 3 Tage

@6079_Smith_W Ganz deiner Meinung! Man könnte zwar argumentieren das sie durch die hohen Gewinne der Gesellschaft etwas zurück geben sollten aber Sondersteuer lehne ich trotzdem ab, das Steuerrecht soll einfach fair für alle werden.
Mamche der Superreichen, allen voran Gates aber auch viele Andere spenden ihr Geld ja freiwillig. So viel an Steuern könnte man gar nicht verlangen wie sie verschenken.

sophie
sophie
Kinig
1 Monat 4 Tage

Superreiche und Megareiche Konzerne sollten jedenfalls zu mehr Steuern beitragen müssen, für die zunehmende Globale Armut, Wasserknappheit und Umweltbewusstsein.

der echte Aaron
der echte Aaron
Universalgelehrter
1 Monat 4 Tage

Wer s glaub?……G20-Finazminister sind ja Reiche oder könnten schon längst in ihren eigenen Länder die Steuerschlupflöcher stopfen.

N. G.
N. G.
Kinig
1 Monat 3 Tage

Dazu brauchts ein einheitliches System. Wenn wie vor Jahren, Irrland plötzlich grossen Konzernen Steuern sparen helfen, nur zum Vorteil Irrlands dann klappt das nie.
Morgen sind Google und Co im nächsten Land irgendwo auf der Welt… Steuerparadiese gibt es viele.

fingerzeig
fingerzeig
Superredner
1 Monat 4 Tage

wir werden uns bemühen zusammenzuarbeiten…. steht in der abschlußerklärung… schön…

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