Von: mk
Bozen – Die Polemiken rund um die Annullierung des Wettbewerbs zur Neuvergabe des öffentlichen Busverkehrs im Jahr 2018 reißen nicht ab. Wie berichtet, ermittelt auch die Bozner Staatsanwaltschaft in der Angelegenheit – unter anderem gegen Landeshauptmann Arno Kompatscher. SAD-Chef Ingemar Gatterer hat nun auf einer Pressekonferenz erneut Öl ins Feuer gegossen.
Der SAD zufolge ist die Annullierung des Wettbewerbs unrechtmäßig erfolgt, um den Wettbewerbsausschluss von zwei Mitbewerbern – nämlich Libus und KSM – zu verhindern. Beide Konsortien waren nicht in das staatliche REN-Register eingetragen.
„Ich habe den letzten Funken Respekt vor der Politik und der Verwaltung in Südtirol verloren“, erklärte der SAD-Chef bei der Pressekonferenz laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Ansa.
Gatterer, der von Anwalt Maurizio Paniz vertreten wird, spricht von „kriminellen Aktionen“. Ziel sei es gewesen, den erneuten Verleih der Konzession an die SAD zu verhindern, die „als einziger Bewerber sämtliche erforderliche Kriterien erfüllt“ habe.
Das Motiv dahinter sei die „persönliche Fehde“ gewesen, die sich zwischen ihm und Landeshauptmann Arno Kompatscher entwickelt habe, und nicht das Inhouse-Projekt für den öffentlichen Nahverkehr in Südtirol, wie die Landesverwaltung behaupte, erklärte Gatterer weiter.
Außerdem habe die „Fälschung von Unterlagen, Protokollen und Dokumenten“ seinem Unternehmen eine Strafe vonseiten der Antitrustbehörde wegen Wettbewerbsbehinderung eingebrockt, während Libus die nötigen Unterlagen erst zwei Monate später eingereicht habe, behauptete der SAD-Chef.