Von: mk
Bozen – Zeigt die Landesregierung des Trentino den Südtirolern, wie Autonomie geht? Dies glaubt zumindest Stefan Zelger von der Landesleitung der Süd-Tiroler Freiheit. Der Grund: Die Trentiner setzen sich mit aller Konsequenz für die Wiedereröffnung der geschlossenen Geburtenabteilungen ein und versuchen sich dem römischen Diktat zu widersetzen. „Trient kämpft, Bozen kapituliert!“, erklärt die Süd-Tiroler Freiheit.
Ausgerechnet die Trentiner würden zeigen, wie man um die Autonomie kämpft. „Während hierzulande die Geburtenstationen in Innichen und Sterzing kampflos geschlossen wurden, unternimmt das Trentino alles, um die kleinen Geburtenstationen aufrecht zu erhalten“, zeigt Zelger auf. Vielleicht mit Erfolg: Die Krankenhäuser in Arco, Tione und Cavalese könnten aufgrund einer Ausnahmegenehmigung ihre Geburtenabteilungen wiedereröffnen, wie auch schon einige Abteilungen in Süditalien.
„Der Kampf um die Geburtenabteilungen ist ein Kampf um die Autonomie“, betont Zelger, „denn der italienische Staat zahlt keinen einzigen Cent für die Südtiroler Krankenhäuser! Unser Gesundheitswesen wird zu 100 Prozent von unserem Steuergeld bezahlt. Was geht es deshalb Italien an, wie in Südtirol die Krankenhäuser organisiert werden?“
Viel Hoffnung, dass sich auch Südtirols Landesregierung dem Beispiel des Trentino anschließt, hat Zelger indes nicht: „Noch nie hatte Südtirol so eine romhörige Landesregierung wie diese. Während sich der Landtag in Trient vor drei Jahren einstimmig dafür aussprach, die Geburtenabteilungen aufrecht zu erhalten, hat die Südtiroler Landesregierung einstimmig für die Schließung der Geburtenstation in Innichen gestimmt. Das sagt alles!“