Projekt "Plastikfreie Schule" gestartet

Gemeinde Meran für Beginn des Schuljahrs gerüstet

Mittwoch, 04. September 2019 | 13:04 Uhr

Von: mk

Meran – Für viele Schülerinnen und Schüler sowie ihre Eltern ist der Beginn des Schuljahrs ein besonderer Tag. Auch für die Gemeinde Meran bringt der morgige Donnerstag zahlreiche Neuigkeiten, laufen doch viele Maßnahmen pünktlich zum Schulbeginn (wieder) an.

„Wenn die Schulen ihre Tore wieder öffnen, zeigt sich jedes Jahr, welch großer Apparat dahinter steckt und wie viele Rädchen ineinander greifen, damit den tausenden Schülerinnen und Schüler in Meran die besten Bedingungen geboten werden. Jedes Jahr versuchen wir mit Investitionen und Optimierungen diesen großen Komplex voranzubringen und an geänderte Anforderungen und neue Bedürfnisse anzupassen“, erklärte Bürgermeister Paul Rösch.

“Um den Unterricht möglichst wenig zu beeinträchtigen, nutzt die Gemeinde die Sommermonate jedes Jahr für notwendige Sanierungsarbeiten“, sagte Stadtrat Stefan Frötscher.

“So wurden heuer den Sommermonaten beispielsweise die Außenfläche der Obermaiser Mittelschule im Maiense und der Schulhof der Mittelschule Negrelli neugestaltet – mit der Errichtung eines neuen Radabstellplatzes. Weiters wurden das Dach der Schulen Galilei und Wolkenstein und der Turnhalle saniert; in der Mittelschule Karl Wolf konnten die Arbeiten zur energetischen Sanierung des Gebäudes abgeschlossen werden. Bei der Mittelschule Segantini wurde die alte Turnhalle zwecks Neugestaltung des Schulhofes abgerissen. In der Grundschule Tappeiner wurden einen neue Mensa und eine Bibliothek errichtet. Die italienische Musikschule wurde vorübergehend in der Mittelschule St. Georg an der Cavourstraße untergebracht. Dort entstehen auch zwei neue Kindergartensektionen. Im Kindergarten Maria Trost wurden die Arbeiten des ersten Bauloses zur energetischen Sanierung des Untergeschosses zu Ende gebracht. In der Maiastraße wurde die Fassade des Kinderhortes und des Kindergartens Maddalena di Canossa erneuert, während in den Kindergärten St. Georg und La coccinella in Obermais die architektonischen Barrieren abgebaut und verschiedenen Anpassungsarbeiten durchgeführt wurden“, so Frötscher.

Mammutaufgabe Schulmensa

3.345 Einschreibungen für die Schulmensa hat das Schulamt der Gemeinde bisher verzeichnet. Die eingeschriebenen Schülerinnen und Schüler der Grund-, Mittel- und Oberschulen werden in insgesamt 29 Mensen und Speisesälen verköstigt. Dazu kommen die Kinder in den städtischen Kindergärten. Jährlich werden so rund 350.000 Mahlzeiten ausgegeben. „Die Organisation der Schulausspeisung ist eine Mammutaufgabe, die der ständigen Optimierung bedarf“, unterstrich Vizebürgermeister Andrea Rossi. „Wir legen dabei höchsten Wert auf regionales, gesundes und hochwertiges Essen.“

Erstmals erfolgte nicht nur die Einschreibung in die Mensa, sondern auch die Beantragung von Spezialmenüs aus gesundheitlichen oder kulturellen Gründen ausschließlich online.

Sicherheit auf dem Schul- und Heimweg

Ein besonderer Tag ist der Schulbeginn auch für die städtische Mobilität. Schließlich machen sich ab morgen jeden Tag tausende Schülerinnen und Schüler auf dem Weg in die Meraner Schulen: Oft verwenden sie dafür das Fahrrad oder die eigenen Füße; gerade die Mittel- und Oberschüler aus den Umlandgemeinden nutzen für ihren Schulweg hingegen die öffentlichen Verkehrsmittel. Um die Sicherheit aller Schülerinnen und Schüler zu gewährleisten, gibt es auf den Meraner Straßen insgesamt elf sogenannte Schulzonen.

Auf diesen Straßenabschnitten in unmittelbarer Nähe der Schulen ist jeweils kurz vor Beginn und kurz nach dem Ende des Unterrichts ein Fahrverbot. Daneben sind an 24 Kreuzungen und Zebrastreifen der Stadt insgesamt 40 Schülerlotsen damit beauftragt, die Kinder auf dem Schul- und auf dem Nachhauseweg sicher über die Straße zu geleiten. „Die Schülerlotsen kosten ungefähr 130.000 Euro pro Jahr. Dieses Geld ist in die Sicherheit der Kinder jedoch gut investiert“, sagte Ortspolizei-Kommandant Fabrizio Piras.

Schulzonen und vorübergehende Fahrverbote
§  Reichstraße – Montag bis Freitag von 7.40 bis 7.50 und von 12.55 bis 13.15 Uhr; Dienstag von 14.05 bis 14.15 und von 16.05 bis 16.25 Uhr.

§  Tellinistraße – Montag bis Freitag von 7.40 bis 7.50 und von 12.55 bis 13.15 Uhr; Dienstag von 14.05 bis 14.15 und von 16.05 bis 16.25 Uhr.

§  Dantestraße – Montag bis Freitag: von 7.35 bis 7.55 und von 12.35 bis 12.55 Uhr.

§  Weingartenstraße – Montag bis Freitag von 7.40 bis 8.00 und von 13.00 bis 13.20 Uhr. Dienstag von 14.05 bis 14.15 und von 16.05 bis 16.20 Uhr.

§  Totistraße – Montag bis Freitag von 7.45 bis 8.00, von 12.45 bis 13.00 Uhr, von 13.45 bis 14.00 und von 16.00 bis 16.15 Uhr. Texelstraße (seitliche Verbindung) – Montag bis Freitag von 7.40 bis 8.00 und von 16.00 bis 16.20 Uhr.

§  Foscolostraße (Richtung Park) – Montag bis Freitag von 7.45 bis 8.00 und von 15.50 bis 16.00 Uhr.

§  Galileistraße – Montag bis Freitag von 7.35 bis 7.50 und von 12.40 bis 12.55 Uhr.

§  Wolfstraße – Montag bis Freitag von 7.40 bis 8.00 Uhr und von 13.00 bis 13.15 Uhr.

§  30.-April-Straße – Montag bis Freitag von 7.35 bis 7.55, und von 12.30 bis 12.50 Uhr; Dienstag und Donnerstag von 14.00 bis 14.15 Uhr und von 16.10 bis 16.25 Uhr.

§  Huberstraße – Montag bis Freitag von 7.25 bis 8.10 Uhr, von 12.50 bis 13.15 und von 15.55 bis 16.20 Uhr.

Pedibus-Dienst ausgebaut

Eine besondere Rolle spielen die Schülerlotsen eim Projekt Pedibus, dem Bus auf Füßen, der ab kommenden Montag wieder unterwegs ist. Jeden Morgen werden die Kinder von einem Lotsen an festgelegten Haltestellen abgeholt, von wo sie unter seiner Aufsicht zu Fuß in die Schule marschieren. Der große Erfolg des Projekts wurde nun zum Anlass genommen, das Angebot zum neuen Schuljahr auszubauen. Für die Kinder der Oswald-von-Wolkenstein-Grundschule und der Galileo-Galilei-Grundschule gibt es die bereits bewährten drei Linien mit den Ausgangspunkten Zuegg-Straße, Matteotttistraße und Fröbel-Kindergarten. Dazu kommen zwei neue Linien, die die Pascoli- und die Erckert-Schule als Ziel haben. Die Familien der Pedibus-Kinder sind bisher mit dem kostenlosen Begleitdienst überaus zufrieden. In einer Erhebung gab es viel Lob für die Schülerlotsen und deren vorbildliche Fürsorge für die Grundschüler. Auch für das neue Schuljahr sind bereits 40 Kinder angemeldet. „Je mehr Kinder zu Fuß in die Schule gehen, um so weniger Autos sind rund um die Schule unterwegs. Der gemeinsame Schulweg bringt mehr Bewegung, Erfahrung im Straßenverkehr und Spaß mit Gleichaltrigen auch der anderen Sprachgruppe bringt”, unterstrich Mobilitätsstadträtin Madeleine Rohrer.

Projekt “Plastikfreie Schule” gestartet

In Meran findet in diesem Schuljahr eine Reihe von Initiativen zur Vermeidung von Plastik statt. In der heutigen Pressekonferenz haben Madeleine Rohrer, Stadträtin für Umwelt, gemeinsam mit Maria Angela Madera, Schulleiterin von Meran II (Negrelli, Pascoli, Galilei und Giovanni XXIII), ihrer Stellvertreterin Laura Guerrini, Daniela Cavagna, Lehrperson und Projektleiterin, und Alessandro Xausa vom Ökoinstitut das Projekt “Plastikfreie Schule – Plastik adé!” vorgestellt.

“Im Jahr 2016 wurden weltweit insgesamt 396 Millionen Tonnen Plastik produziert (53 Kilogramm pro Person). Fast ein  Drittel der umweltverschmutzenden Abfälle  besteht aus Plastik”, betonte Schulleiterin Angela Madera. “Ziel unseres Projektes ist es, das Bewusstsein zu fördern, dass wir alle gemeinsam  im alltäglichen Leben was tun können, um die Umwelt zu schützen”.

“Die Schule spielt al Bildungsort eine wesentliche Rolle bei der Sensibilisierung eines großen Teils der Bevölkerung. Unser Projekt richtet sich an Schüler, Eltern und Lehrpersonen. Es wurde von der Schule selbst initiert und ausgearbeitet.”

Im Detail sieht die Initiative Treffen mit den Eltern, die Herausgabe einer Informationsbroschüre für die Familien, die Vorbereitung von didaktischen Unterlagen für die Lehrpersonen, Fortbildungskurse und selbstverständlich themenspezifische Unterrichtsstunden.

Die Termine mit den Eltern stehen bereits fest:

§  am 5. September um 18 Uhr in der Schule Giovanni XXIII;

§  am 11. September um 16:30 Uhr im der Schule Pascoli in der Weingartenstraße;

§  am 11. September um 18 in der Schule Galilei an der Totistraße

„Plastik lässt sich nicht ohne Weiteres recyceln. Königsweg ist die Vermeidung von Plastik. Die Gemeinde Meran unterstützt daher die Anstrengungen der Schule mit einem Beitrag von 2.754 Euro“, so Umweltstadträtin Rohrer, die Ausblick auf zwei weiteren Initiativen gab: Die Fachoberschule für Tourismus und Biotechnologie Marie Curie wird ebenfalls das Plastik verbannen und erhält dafür einen Beitrag von Euro 2.100. Außerdem kauft die Gemeinde in diesem Schuljahr für rund 12.000 Euro rund 1.500 Glasflaschen für alle Mittelschüler an. Letzteres Projekt wird in Zusammenarbeit mit der Bezirksgemeinschaft durchgeführt.

 

Bezirk: Burggrafenamt