Von: mk
Meran – Der Ankauf des großen Hauses in der Verdistraße im Eigentum der Stiftung Sankt Nikolaus und damit ein für die Stadt Meran wichtiges Sozialprojekt liegt nun endgültig auf Eis. Die Gemeinde wollte das Haus sanieren und in den beiden unteren Etagen vier Kindergartensektionen errichten. Die restlichen Etagen sollten für soziale Zwecke im Besitz der Stiftung bleiben. Dabei waren alle Vorarbeiten abgeschlossen, die Verhandlungen mit den Eigentümern erfolgreich geführt, die notwendigen Gelder vom Gemeinderat bereitgestellt. Es fehlte – allein aus bürokratischen Gründen – ein weiterer formaler Beschluss. Dieser wurde vor Jahresende nicht gefasst, weshalb automatisch der Ankauf auf die Zeit nach den Neuwahlen verschoben wird. „Leider wird damit die Verwirklichung eines für Meran äußerst wichtigen Sozialprojektes verschleppt“, so die Liste Rösch/Grüne, die sich seit Jahren für das Projekt stark macht.
Bürgermeister Paul Rösch und der Meraner Stadtrat hatten Ende Juli 2020 in einer Pressekonferenz ein wichtiges Vorhaben des einstimmig genehmigten Sozialplans vorgestellt: Es handelte sich um den Ankauf des Gebäudes in ruhiger Lage samt Turnhalle und einer ausladenden Grünfläche vor einem architektonisch reizvollen Haus. In den beiden unteren Etagen sollen vier Kindergartensektionen untergebracht werden. In der dringend notwendigen Küche sollten auch Mahlzeiten für andere Sektionen zubereitet werden. Die beiden Obergeschosse, weiterhin im Eigentum der Stiftung, sollten nach deren Wunsch eventuell für Wohngemeinschaften für Menschen mit Beeinträchtigung genutzt werden. „Wohngemeinschaften und Kindergarten ergänzen sich gut im selben Gebäude“, erklärt die Liste.
Nun liege die Verwirklichung dieses wichtigen Sozialprojektes leider auf Eis. „Obwohl sämtliche Verhandlungen abgeschlossen, die Vorarbeiten gemacht, der Ankauf des Hauses bereits durch den Gemeinderat in das einheitliche Strategiedokument (DUP) aufgenommen wurde, die Finanzierung gesichert war und auch die Eigentümer bereits den Verkauf formell beschlossen haben, überlassen die kommissarischen Verwalter den letzten aus bürokratischen Gründen notwenigen Beschluss dem neu zu wählenden Gemeinderat“, so die Liste.
Die Liste Rösch/Grüne, die Sozialpolitik als eine ihrer obersten Prioritäten sehe, bedauere diese Entscheidung, heißt es in einer Aussendung: „Die Bereitstellung von wichtigen Infrastrukturen für Kinder und Menschen mit besonderen Bedürfnissen wird nun für geraume Zeit verschleppt. Gerade jetzt inmitten der Pandemie sind solche großzügigen Einrichtungen wichtiger denn je. Außerdem hätte die Gemeinde Meran mit dem Ankauf jährlich bis zu 97.000 Euro an Mietkosten eingespart; Gelder, die für andere soziale Projekte hätten eingesetzt werden können.“