Um Mietangebote für Ansässige zu steigern

Gemeinderat Naturns hebt GIS für „airbnb“ an

Dienstag, 04. Februar 2025 | 11:28 Uhr

Von: luk

Naturns – Bei der letzten Sitzung des Gemeinderates von Naturns nahm dieser die Anpassung der Gemeindeimmobiliensteuer an die Vorgaben des neuen Landesgesetz vor: Rückwirkend ab 01.01.2025 wird für die Kurzzeitvermietung der Steuersatz von bisher 0,3 auf 0,76 Prozent erhöht.

Das Landesgesetz Nr. 11 vom 20. Dezember 2024 sieht vor, dass für Privatzimmervermietung zukünftig der ordentliche Gemeindeimmobiliensteuersatz gilt. „Die Gemeinde darf für diese Gebäude keinen Steuersatz festlegen, der geringer ist als jener, den sie für die Wohnungen festgelegt hat, welche aufgrund eines registrierten Mietvertrages vermietet sind und in denen der Mieter den meldeamtlichen Wohnsitz und den gewöhnlichen Aufenthalt hat“, erklärte Bürgermeister Zeno Christanell.

Der Gemeindeausschuss hat deshalb vorgeschlagen den neuen Hebesatz entsprechend anzupassen und auf 0,76 Prozent zu erhöhen. „Ziel der Vorgaben des Landes ist es die Mietangebote für Ansässige zu steigern. Durch diese höhere Besteuerung und vor allem durch den Bettenstopp werden so sicher mehr freie Wohnungen auf den Mietmarkt kommen“, prognostiziert Christanell. Die Kehrseite der Medaille sei, dass diese Erhöhung auch kleine Zimmervermieter treffe, die dadurch natürlich mehr belastet werden. “Deshalb fand die Steigerung auch nicht auf die maximal möglichen 0,96 Prozent statt.”

„Hier würde sich der Gemeinderat eine bessere Differenzierung im Landesgesetz wünschen, damit historisch gewachsene Familienbetriebe anders behandelt werden könnten“, gibt der Bürgermeister die Stimmung im Gemeinderat wieder. Eine weitere Anpassung der Verordnung war beim „Urlaub auf dem Bauernhof“ nötig. Hier gibt das Land nun vor, dass die Betriebe mit mindestens 75 Erschwernispunkten von der Steuer befreit sind, bei mindestens 40 Erschwernispunkten gilt der Steuersatz 0,3 Prozent und bei allen anderen der Steuersatz 0,56 Prozent.

Weitere Entscheidungen

Der Gemeinderat ernannte zudem die neuen Rechnungsprüfer der Eigenverwaltungen Bürgerlicher Nutzungsrechte. Diese sind für Naturns Evi Prader, Markus Mazoll und Norbert Kaserer. Für Tabland Lidia Fieg Mair, Franz Blaas sowie Karin Thaler und für Staben Annemarie Götsch, Margarete Weiss und Markus Kreidl.

Auf der Tagesordnung stand auch eine erste Bilanzänderung. Dabei wurde die Summe von 1.438.372 Euro eingebaut. Den Großteil davon machen mit 1.058.889 Euro die so genannten Umweltgelder aus, welche vor allem für Zivilschutzprojekte und eine Studie zur Verlegung der Hochspannungsleitung in Kompatsch verwendet werden. Rund 50.000 Euro werden in die Erlebnistherme investiert, weitere 125.933 Euro sieht der Gemeinderat für die Errichtung eines Pumptracks beim Tenniscamp vor. Auch die Bar im Tenniscamp soll zeitnahe etwas modernisiert werden – dafür sind 50.000 Euro eingeplant.

Einstimmig wurde die Vereinbarung mit der Stadtgemeinde Meran zur Führung des Schlachthofes genehmigt. Diese sieht vor, dass sich die Nachbargemeinden im Bezirk solidarisch an den laufenden Kosten beteiligen. „In Naturns sind immerhin 896 Großvieheinheiten registriert und für die Viehwirtschaft ist ein funktionierender Schlachthof sehr wichtig“, unterstreicht Bürgermeister Zeno Christanell.

Bezirk: Burggrafenamt

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