Von: mk
Rom – Beim Verfassungsreferendum haben die Italiener Ministerpräsident Matteo Renzi in die Wüste geschickt. Nun sitzt bereits sein Nachfolger auf seinem Stuhl.
Obwohl Kritiker Paolo Gentiloni vorwerfen, mit seiner Regierungsmannschaft fast eine exakte Kopie der letzten aufgestellt zu haben, könnte dies auch ein gutes Zeichen sein. Gentiloni will die Wogen glätten und auch dem Ausland signalisieren, dass Italien seinen Weg weitergeht.
Während Renzi auf fast schon narzisstische Weise an das Referendum auch sein eigenes politisches Schicksal geknüpft hat, wird Gentiloni vermutlich besonnener vorgehen und mehr auf politischen Dialog setzen.
Will der Premier eine Wahlrechtsreform durchsetzen, benötigt er schließlich eine breite Unterstützung. Die Opposition hat volles Interesse, dass Neuwahlen stattfinden, und wird voraussichtlich kooperieren. Auf Gentiloni wartet daher möglicherweise eine kurze, aber effektive Amtszeit.
Zumindest bis September 2017 wird sie jedoch wohl dauern, weil nur eine volle Legislaturperiode von vier Jahren und sechs Monaten für die Pension der Politiker zählt.