Von: mk
Bozen/Pflersch – Das Hochtal Pflersch in der Gemeinde Brenner am Fuß des Tribulaun ist eine der schönsten alpinen Kleinregionen Südtirols und hat in den letzten Jahren an touristischer und ökologischer Attraktivität zunehmend gewonnen. Dies erklären die Grünen im Rahmen einer Landtagsanfrage.
„Die Natur- und Lebensqualität des Tales wird nun gefährdet durch das Projekt einer Schottergrube im enormen Ausmaß von 7,5 ha und 280.000 m3, das das Unternehmen Wipptalerbau bei der Gemeinde Brenner und der Dienststellenkonferenz des Landes zur Genehmigung eingereicht hat. Für die Anrainer, die auf naturnahen Tourismus und Anbau setzen, bedeutet das Vorhaben mit intensiver Abbautätigkeit, Staubentwicklung und hohem Transportvolumen durch intensiven Lkw-Verkehr eine massive Bedrohung. Vergleichbare Vorstöße zum Abbau wurden 2013 erfolgreich abgewehrt“, betonen die Landtagsabgeordneten der Grünen.
Die Grüne Landtagsfraktion hat sich jüngst in einem eingehenden Lokalaugenschein ein Bild der ökologischen und rechtlichen Situation gemacht: „Nach gründlicher Prüfung der Vorgänge haben wir unsere Bedenken in einer Landtagsanfrage zusammengefasst. Nach unserer Einschätzung wurden im Gesuch um Abbau zentrale rechtliche Bestimmungen verletzt, die die Grundlagen des Projekts in Frage stellen.“ Sie betreffen folgende Aspekte, die in der Anfrage vertieft dargelegt werden:
1. Die fehlende Information der Anrainer und der Besitzerin des zum Abbau bestimmten Grundstücks (die Waldinteressentschaft Pflersch mit 142 Mitgliedern).
2. Die fehlende Zustimmung seitens der Mitglieder-Versammlung der Waldinteressentschaft Pflersch zu dem aktuellen Vorhaben, das sich vom Vorgänger-Projekt 2015 grundlegend unterscheidet und ein neues Projekt darstellt.
3. Die fehlende Berücksichtigung des Umstandes, dass das fragliche Gebiet im neuen Gefahrenzonenplan als Rote Zone ausgewiesen ist.
Hinzu kämen die aus ökologischer und landschaftlicher Sicht massiven Eingriffe, die neben der Lebensqualität und Existenzgrundlage der Anwohner den Charakter des Pflerschtals einschneidend verändern würden.
„Die Dienststellenkonferenz des Landes wird die in unserer Anfrage angeführten Tatbestände eingehend zu würdigen wissen und dürfte zum eindeutigen Schluss kommen, dass die rechtlichen Grundlagen des Ansuchens zum Schotterabbau höchst prekär sind“, erklären die Grünen.