Von: mk
Bozen – Der Landtag genehmigte einen Antrag der Süd-Tiroler Freiheit, der vorsieht, die geschichtliche Entwicklung der Straßennamen in Süd-Tirol sichtbar zu machen.
„Die Namen von Straßen und Plätzen zählen zum kulturellen Erbe und zu den kulturellen Gütern unseres Landes, aus denen sich die Geschichte wie aus Schichten ablesen lässt. Diese muss hierfür jedoch sichtbar gemacht werden“, erklärt die Bwegung.
Nach der Annexion Südtirols durch Italien wurden nicht nur die Orts- und Flurnamen, sondern auch alle Straßennamen italienisiert. In Meran wurde z.B. aus der Habsburger-Straße der “Corso della Libertà”, um damit die angebliche Befreiung Südtirols durch Italien zu glorifizieren. Bis heute trägt diese Straße den geschichtsfälschenden Namen “Freiheitsstraße”. Auch in Bozen ist man so verfahren: Aus der Defregger-Straße wurde die “Via Leonardo da Vinci”, aus der Meinhard-Straße die “Via Rosmini” usw.
„Die ursprünglichen Straßennamen sind bis heute in Südtirol verschwunden und damit auch unser kulturelles Erbe“, so die Süd-Tiroler Freiheit.
Viele europäische Städte und Orte bringen dieses kulturelle Erbe wieder zum Vorschein, indem zusätzlich zu den heutigen Straßenschildern entweder historische Straßennamenschilder, Erklärungstafeln oder Zeittafeln angebracht werden, die die Geschichte der jeweiligen Bezeichnungen veranschaulichen. Als Beispiel für so ein Projekt sei die Stadt Fiume genannt, in der unter den aktuellen Straßenschildern Tafeln angebracht werden, die aufzeigen, wie diese Straße in der jeweiligen Zeitepoche hieß.
Auch in Innsbruck habe man vor einiger Zeit damit begonnen, die Geschichte der Straßennamen zu erklären und somit z.B. zu erläutern, warum Straßen und Plätze in der Landeshauptstadt nach Südtiroler Orten benannt sind.
Die Süd-Tiroler Freiheit hat sich im Landtag erfolgreich dafür eingesetzt, dass auch in Süd-Tirol – unter wissenschaftlicher Begleitung – ähnliche Initiativen und Projekte unterstützt werden, damit die historischen Straßennamen wieder sichtbar werden.